In diesem Artikel hatte ich euch von meinen Plänen erzählt, meinen Balkon für den Herbst neu zu gestalten. Oftmals werden große Ideen von der Realität überholt. Und das war für mich im letzten Monat sicherlich der Fall. Das waren der Beginn des neuen Schuljahres, der Wechsel meiner älteren Tochter ins Gymnasium, die Wiederaufnahme eines „normalen“ Rhythmus nach den Ferien… Dadurch hat sich das „Balkonprojekt“ etwas verzögert.

Oft plädiere ich dafür, sich etwas Zeit für die Planung eines Balkonprojekts zu nehmen, bevor man richtig mit der Umgestaltung losstartet. Insbesondere die Auswahl von Pflanzen, die an die klimatischen Bedingungen auf dem Balkon angepasst sein sollten, ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Auch die richtigen Kombinationen sind entscheidend für schöne und gesunde Pflanzen.

Zu Beginn dieser neuen Saison habe ich auch begonnen, mehr über die ästhetische Seite meines Balkons nachzudenken. In diesem Zusammenhang habe ich insbesondere über das Thema Farben nachgedacht. Sehr schnell musste ich feststellen, dass man da richtig untertauchen kann! Ich habe gerade erst angefangen, dieses Thema zu überfliegen. Und ich bin bereits auf viele Theorien und Ansichten gestoßen.

Klar ist, dass Farben unsere Wahrnehmung von Räumen und Umwelt stark beeinflussen. Das Thema ist es also wert, dass man sich ein wenig damit beschäftigt. Ohne überhaupt eine Farbenfanatikerin werden zu wollen, fällt einem bald folgendes auf. Schaue dich einfach die wunderschönen Bilder in Zeitschriften und Katalogen an. Die Farben, die du da siehst, werden nie zufällig ausgewählt. Hinter diesen natürlich wirkenden Raumgestaltungen verbirgt sich fast immer eine sehr präzise Farbauswahl, auch Farbschema genannt. Je mehr man sich an diesem Farbschema hält, desto harmonischer erscheint das Endergebnis.

Nun kommt es für mich nicht in Frage, Pflanzen, die nicht „dazu passen“, loszuwerden. Auch nagelneue Möbel möchte ich nicht kaufen. Also werde ich mich damit zufrieden geben, hier und da den richtigen Farbtupfer zu setzen . Dadurch bewegen sich die Dinge gleich in die richtige Richtung. Schließlich wird mein Balkon nicht auf die Titelseite irgendeiner Zeitschrift kommen! Und ich muss zugeben, dass eine komplette Umgestaltung nicht mein Stil ist. Ich finde es viel interessanter, mit dem zu arbeiten, was bereits da ist.

Balkonprojekt Schritt 1: eine Farbpalette auswählen

Die erste Möglichkeit, eine Farbpalette auszuwählen, ist natürlich, sie selbst zusammenzustellen. Dies setzt jedoch ein Mindestmaß an Kenntnissen der Farbtheorie voraus. Was ist eine Monochrom-Palette, was sind Komplementärfarben usw… Und natürlich welche Wirkungen haben diese Kombinationen? Eine Übung, die mich reizen würde (wenn ich nur mehr Zeit hätte). Aber ganz kurzfristig und noch ohne große Erfahrung in dem Bereich habe ich mich für eine andere Lösung entschieden.

Die einfache (und schnellere) Lösung besteht darin, eine fertige Palette zu wählen. Mit den Ressourcen des Internets mangelt es nicht an Möglichkeiten. Ich für meinen Teil bin wie folgt vorgegangen.

  • Zuerst dachte ich über ein paar Stichwörter nach, die den (gewünschten) Stil meines Balkons am besten widerspiegeln würden. Mir schwebten zwei Bilder vor. Ich dachte an die Provence und an die Toskana. Also suchte ich nach Farbpaletten, die mit diesen beiden Wörtern verbunden sind.
  • Mit den Fotos, die dir vorgeschlagen werden, kannst du bereits versuchen, die Farbpaletten selbst zu „entschlüsseln“. Oder du kannst ein geniales Tool wie farbenpalette.com verwenden, das diese Analyse bereits für dich durchgeführt hat. Eines führte zum anderen, schließlich entschied ich mich für die Palette #1780. Es ist in der Tat für die Dekoration eines Balkons geeignet, greift bestimmte mit der Toskana verbundene Themen auf und passt sehr gut zu den Farben meines Wohnzimmers (das sich zu meinem Balkon hin öffnet).

Schritt 2: ein kleiner Ausflug in die Gärtnerei

Ausgerüstet mit meiner frischen Farbpalette machte ich mich auf den Weg in die Gärtnerei. Diese Palette, die sich aus Tönen wie Ziegelrot und gelb-orangem „Curry“ zusammensetzt, hat den Vorteil, dass sie die Töne des Herbstes aufgreift. Ich hatte also gute Chancen, es gleich in mein Balkonprojekt integrieren zu können.

Natürlich musste ich noch die richtigen Pflanzen für meinen Balkon auswählen, vor allem diejenigen die den nächsten heißen Sommer überleben sollen. Ich habe eine Vorliebe für mehrjährige Stauden, und das ist für mich ein wichtiges Kriterium. Mit der Bepflanzung im Herbst anzufangen hat ausserdem einen großen Vorteil (natürlich nur, wenn die Pflanzen auch winterhart sind). Bis zum nächsten Sommer gut verwurzelt, werden sie der Hitze besser standhalten als junges Grün. Wenn du dich für saisonale Kompositionen entscheidest, bist du natürlich flexibler, da diese ja nur eine Saison „halten“ müssen.

Hier sind also die Neuankömmlinge auf meinem Balkon:

  • Eine mehrjährige, gelbe Rudbeckia-Varietät. Es ist nicht gerade der Gelbton, den ich gesucht habe, aber ich glaube nicht, dass es sich mit meiner Farbpalette beißen wird. Die Frage ist vielmehr: Ist es wirklich eine Rudbeckia-Sorte oder ist es doch eine Echinacea? Die alten botanischen Klassifikationen ordneten sie derselben Familie zu, aber das ist heute nicht mehr der Fall. Vielleicht war mein Gärtner nicht ganz auf dem Laufenden. Mal sehen…
  • Eine Lampionblume (oder physalis alkekengi). Mit ihren schönen kleinen orangefarbenen, ja fast ziegelroten Laternen (ja, hier kommt wieder unsere Palette ins Spiel), setze ich viel Hoffnung darauf, dass sie diesen Herbst meinen Balkon erhellt. Und die kleinen „Käfige“, die nach der Blüte übrig bleiben, werden auch im Winter sehr dekorativ sein.
Ein Klassiker für den Herbst
  • Ein Spindelstrauch mit olivgrünem und cremefarbenem Laub. Auch der Ton seiner Blätter passt sehr gut in meine Farbpalette. Da er zudem widerstandsfähig ist und die Kälte nicht fürchtet, wird er diesen Winter ganz bestimmt meinen Balkon lang verschönern.
  • Eine Sukkulente, auch Gelbbaum genannt (oder crassulata ovata). Ich habe eine Sorte mit gelb und rot getönten Blättern gewählt. Da es keine Temperaturen unter 5°c verträgt, wird es diesen Winter in mein Wohnzimmer übersiedeln. Das ist eine gute Sache, seine Farben werden auch dort sehr gut ankommen. Ich darf nur nicht vergessen, die Temperaturen im Auge zu behalten…
Eine schöne Sukkulente
  • Eine Silberdraht-Pflanze (Calocephalus Brownii) mit dem sehr treffenden Namen. Ich habe mich nicht dafür entschieden, es war meine jüngste Tochter. Sie nahm es für ihre Schwester, die den Verlust ihres Currykraut-Pflanze bedauerte. Der Gärtner warnte mich, dass sie es wahrscheinlich nicht durch den Winter schaffen würde, da sie nicht sehr winterhart sei. Theoretisch ist sie jedoch mehrjährig und kann Temperaturen bis zu -5°C standhalten. Auch da heisst es also auf der Hut bleiben.
  • Violette Herbstaster. Auch meine Tochter hat sich dafür entschieden. Natürlich passen sie überhaupt nicht zu meiner Palette, aber ehrlich gesagt, von Zeit zu Zeit muss man sich selbst (oder den anderen) etwas gönnen. Pflanzen, die in dieser Saison so reich blühen sind eher selten (Chrysanthemen gäbe es auch noch). Allerdings, obwohl sie theoretisch mehrjährig sind, sind sie nicht so pflegeleicht. Ich habe in diesem Artikel bereits darüber berichtet. Ich bin gespannt, ob sie dieses Jahr besser gedeihen.

Das waren also meine neuesten Funde. Noch ein wenig Aufräumarbeit und ein kleiner Ausflug in den Keller, um nach Pflanzgefäßen in der richtigen Farbe zu suchen, und das Balkonprojekt hat bereits große Fortschritte gemacht. Und du, wie hast du dich entschieden, deinen Balkon in diesem Herbst zu verschönern? Welche Farben hast du gewählt und wie bist du dabei vorgegangen? Bitte zögere nicht, uns deine Ideen in den Kommentaren mitzuteilen. Wir sind neugierig!

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