Alles ist schnelllebig geworden. Die Arbeit, die Kinder, der Haushalt, die Freizeit… Noch dies und noch das zu erledigen. Wer möchte da nicht ab und zu mal Stopp rufen und sich die Ohren zuhalten? Einige von uns haben bereits Achtsamkeitsübungen oder Meditation für sich entdeckt, um neue Energie zu tanken. Auch ein ausgiebiger Spaziergang im Wald kann uns helfen, zur Ruhe zu kommen. Es ist übrigens erwiesen, dass uns die Natur guttut. Warum das so ist, habe ich hier in diesem Artikel erklärt. Hast du einen Balkon oder eine Terrasse? Was für ein Glück! Fange vor deiner Haustür an und nutze die Gelegenheit, um zu Hause zu entspannen.

Zu Hause entspannen, aber wie?

Es besteht kein Zweifel daran, dass unsere direkte Umgebung sich auf uns und unsere Stimmung auswirkt. Es ist kein Zufall, dass so viele von uns so viel Zeit, Geld und Gehirnschmalz in die Renovierung oder Gestaltung ihrer Wohnung investieren. Den Raum um uns herum zu gestalten ist ein universelles Bedürfnis.

Jeder kennt dieses Phänomen. Wir betreten einen Raum, ein Gebäude oder einen Garten und sofort fühlen wir uns wohl (oder eben nicht). Oft können wir nicht sagen, warum, aber innerhalb weniger Sekunden nehmen unsere feinen Antennen die Atmosphäre eines Ortes treffsicher wahr. Noch bevor unser Verstand wieder übernimmt.

Nehmen wir ein anderes Beispiel aus dem Alltag: Du kommst nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause. Du öffnest die Tür und stolperst fast über die Schuhe, Mützen und Mäntel deiner Kinder, die dort im Flur zurückgelassen wurden … Oder du beschließt, dich für ein paar Sekunden auf deinen Balkon zu setzen, um durchzuatmen. Aber bevor du dich hinsetzen kannst, musst du deinen Sessel von einem Haufen Gartengeräte befreien … Was geht dir in solchen Momenten durch den Kopf? Wenn es dir so geht wie mir, wirst du zunächst eine endlose Erschöpfung verspüren. Oder je nach Tagesverfassung eher unbändigen Wut … Es besteht also kein Zweifel daran, dass die Gestaltung unserer vier Wände, unseres Gartens oder unseres Balkons unser allgemeines Wohlbefinden beeinflusst.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass viele Menschen auf ihrem Balkon oder ihrer Terrasse Entspannung suchen. Sich nach einem Ort sehnen, an dem sie neue Kraft tanken, Ruhe und neue Energie finden können. Im Folgenden zeige ich dir, wie du dabei vorgehen kannst.

Die 5 Schritte für einen entspannten Balkon

Schritt 1: Verschaffe dir einen Überblick.

Nein, der erste Schritt besteht nicht darin, deinen Computer einzuschalten, um nach neuen heilsversprechenden Gegenständen zu suchen. Ganz im Gegenteil! Wenn du unter chronischem Stress leidest, ist der Raum (körperlich und/oder geistig) wahrscheinlich eher zu voll als zu leer. Vielleicht gehörst du aber auch zu denjenigen, die schon versucht haben, diesen Zustand zu ändern. Indem du deinen Balkon sorgfältig im minimalistischen Stil eingerichtet hast. In jedem Fall solltest du dir ehrlich die Frage stellen, ob dein Außenbereich in seinem derzeitigen Zustand deinem Bedürfnis nach Ruhe und Erholung entspricht.

Die Antwort ist wahrscheinlich nein … Sonst würdest du diesen Artikel nicht lesen. Wie kannst du also etwas an dieser Situation ändern?

Schritt 2: Analysiere die Situation.

In diesem Schritt analysierst du die aktuelle Situation auf deinem Balkon, indem du dir die folgenden Fragen stellst. Das Ziel ist, die Quelle deiner Unzufriedenheit zu finden, um dann gezielt etwas dagegen unternehmen zu können.

  • Welchen Gesamteindruck habe ich von meinem Balkon / meiner Terrasse? Ist es ein einladender Ort oder ist da eher trostlos? Herrscht da eher Chaos oder Ordnung? Ist der Raum leer oder überfüllt?
  • Wird der Raum von Möbeln und Dekoration oder von Pflanzen gänzlich eingenommen?
  • Wenn du Pflanzen hast, in welchem Zustand befinden sie sich? Sehen sie gepflegt oder eher vernachlässigt aus?
  • Welche Farben und Texturen sind vorherrschend?
  • Ist mein Balkon / meine Terrasse der Sonne oder dem Wind ausgesetzt?
  • Welche Aussicht habe ich? Habe ich Blick auf einen Garten, einen Park, Bäume oder eine viel befahrene Straße?

Schritt 3: Zonieren heißt das Zauberwort

Je kleiner der Raum, desto wichtiger ist es, zu zonieren. Das heißt, den Raum in verschiedene Zonen zu unterteilen. Überlege dir daher, was du auf deinem Balkon machen möchtest. Was sind deine aktuellen Bedürfnisse und die deiner Familie? Lege dann fest, welcher Bereich deines Balkons / deiner Terrasse für welche Funktion vorgesehen ist. Gestalte diesen Bereich dann entsprechend. Achte natürlich darauf, realistisch zu bleiben. Wenn dein Balkon klein ist, beschränke dich auf zwei oder drei große Bereiche. Und da dies der gewünschte Effekt ist, vergiss nicht, einen dieser Bereiche für Ruhe und Entspannung zu reservieren.

Versuche dazu herauszufinden, wo du dich am besten geschützt fühlst (vor Wind, Sonne, Blicken…) und/oder wo die Aussicht am besten ist.

Zonieren hat zwei große Vorteile. Zum einen wirkt der Raum durch das Einteilen der Fläche in Zonen größer. Außerdem wirkt dein Balkon oder Garten dadurch geordneter und strukturierter, was ihn ruhiger erscheinen lässt.

Ein Tipp: Überlege dir, ob du bei der Gestaltung deines Balkons oder deines Gartens Symmetrie verwenden möchtest. Wir empfinden sie oft als harmonisch und entspannend. Und entgegen der landläufigen Meinung muss sie auch nicht langweilig sein. Auf jeden Fall ist sie viel einfacher zu handhaben als Asymmetrie, die einen sehr sicheren Geschmack und viel Erfahrung erfordert.

Schritt 4: Die Auswahl der Pflanzen

Der Zen-Garten als Vorbild für einen entspannten Balkon
Foto David Martín auf Unsplash

Wenn du noch nichts Grünes auf deinem Balkon hast oder die „nicht lebenden“ Elemente (Möbel, Dekoration…) dominieren, ist es an der Zeit, das zu ändern. Denn die Natur beruhigt uns und wirkt entspannend. Allerdings darf die Pflege der Pflanzen in zusätzlichen Stress ausarten.

Wähle daher für deinen Balkon Pflanzen aus, die für die jeweiligen Bedingungen geeignet sind (in diesem Artikel findest du weitere Details zur Pflanzenauswahl). Wenn Gärtnern nicht zu deinen Hobbies zählt, wähle pflegeleichte Pflanzen, die keine ausgefeilte Pflege und keine umfangreichen Pflanzkenntnisse erfordern. Auch eine automatische Bewässerung kann viel zur Entlastung beitragen.

Lass dich von japanischen Zen-Gärten inspirieren und setze auf grüne oder dezent blühende Pflanzen. Bei blühenden Pflanzen solltest du auf „kühle“ Töne wie Blau und Violett sowie auf Weiß setzen. Monochrome Farbpaletten eignen sich ebenfalls besser für ruhige Stimmungen als knallige Kontraste.

Schritt 5: Die Dekoration

Jedes Einrichtungsprojekt wäre nicht vollständig ohne ein wenig Dekoration. Sie sorgt für den letzten Schliff und das „gewisse Etwas“, das deinen Balkon oder deine Terrasse zu einem einzigartigen Ort macht. Ein Ort, der deinen Geschmack und deine Persönlichkeit widerspiegelt. Dennoch solltest du nicht alles überstürzen. Denn die raffinierteste Dekoration der Welt kann eine unpassende Einrichtung nicht ausgleichen.

Um eine entspannende Wirkung zu erzielen, sollte auch die Dekoration deines Balkons oder deiner Terrasse schlicht und zurückhaltend sein. Ebenso wie die Pflanzen sind auch die Farben eher kühl und nicht zu bunt. Wenn dir das zu langweilig ist, kannst du hier und da ein paar farbige Akzente setzen. Die Formen sind organisch und rund und die Materialien natürlich (Stein, Holz …).

Verwende Darstellungen (Bilder, Statuen …) oder Gegenstände, die für DICH Ruhe und Gelassenheit symbolisieren. Es ist schwierig, hier allgemeine Empfehlungen zu geben, da die Bedeutung dieser Symbole von unserer Kultur und unserer persönlichen Geschichte abhängt. Denke z. B. an Landschaften mit weichen Formen (einen Hügel, ein See…) oder abstrakte Formen, die zur Meditation einladen. Hier ist es jedoch wichtig, dass du die Bilder findest, die für dich funktionieren. Es muss nicht unbedingt Buddha sein, wenn das nicht dein Ding ist.

Schließlich darf auch Wasser auf deinem Balkon nicht fehlen, um eine entspannende Atmosphäre zu schaffen. Das kann ein kleiner Springbrunnen sein (wähle ein Modell mit einem langsamen, beruhigenden Wasserfluss) oder ein Kübel, in dem Wasserpflanzen wachsen. Achte auch hier darauf, dass du ein pflegeleichtes System wählst, damit es nicht bald im Schrank landet.

Wenn du über einen Außenbereich wie einen Balkon oder eine Terrasse verfügst, solltest du diesen Ort also nicht vernachlässigen. Dort kann man wunderbar zu Hause entspannen. Wenn du die oben beschriebenen fünf Schritte durchläufst, hast du alle Karten in der Hand. Jetzt liegt es an dir!

Welche Tipps und Tricks hast du, um deinen Balkon oder Garten zu Ort der Entspannung zu Hause zu machen? Sag es uns in den Kommentaren. Und wenn dir dieser Artikel gefallen hat und du ihn hilfreich gefunden hast, kannst du ihn gerne teilen.

Grosses Bild: wilsan u auf Unsplash

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