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Hier findest du die erste Podcast-Folge auf Mein grüner Balkon. In diesem Podcast geht es um den ersten Gemüsegarten auf dem Balkon. Um dir den Podcast anzuhören, klicke auf „Play“. Um ihn herunterzuladen, drücke die rechte Maustaste und wähle „Speichern unter“.
Den Inhalt vom Podcast findest du auch hier in schriftlicher Form:
Lust auf eigenes Obst und Gemüse, auch in der Stadt? Ein Gemüsegarten auf dem Balkon? Ja, es ist möglich! Die meisten Gemüsepflanzen wachsen sehr gut in Töpfen und kommen mit mittelgroßen bis kleinen Gefäßen aus. Außerdem sind sie oft einfacher zu züchten, als du vielleicht denkst. In diesem Artikel schlage ich 7 Pflanzen vor, die ideal sind, um mit einem kleinen Naschgarten auf deinem Balkon zu beginnen. Jetzt geht’s los…
Wie habe ich die Pflanzen für den Gemüsegarten auf dem Balkon ausgewählt? Meine Kriterien
Gemüsepflanzen, davon gibt es jede Menge. Es ist die Qual der Wahl. Es gibt die großen Klassiker wie Karotten, Lauch, Knoblauch und Zwiebeln. Und es gibt solche, die in Mode sind und erst vor kurzem in unseren guten alten Gemüsegärten aufgetaucht sind, wie Goji-Beeren, Physalis oder die Erdmandel… Außerdem entwickeln sich mit dem Trend zum Urban Gardening und dem wachsenden Wunsch vieler Stadtbewohner, Obst und Gemüse anzubauen, laufend neue Sorten, die an die Kultur im Topf angepasst sind.
Meine Auswahl ist daher subjektiv und wird zweifellos von meinem persönlichen Geschmack beeinflusst. Ich habe jedoch versucht, Pflanzen auszuwählen, die objektiveren Kriterien entsprechen.
Sie sind leicht anzubauen
Die unten vorgestellten Pflanzen sind pflegeleicht und benötigen außer regelmäßigem Gießen und gelegentlichem Düngen wenig Pflege. Dies gilt jedoch nur, wenn die Pflanzen unter guten Bedingungen (Qualität des Substrats, Sonneneinstrahlung, Temperaturen usw.) wachsen. Gemüsepflanzen brauchen viel Sonne, um zu gedeihen. Und wenn du keine Verpflichtungen eingehen willst, wähle stattdessen Sukkulenten oder Kakteen…
Sie sind weit verbreitet
Die unten aufgeführten Arten sind weder besonders exotisch noch besonders originell. Sie sind vielmehr die Erfolgsgarantie für viele Balkongärten. Denn sie haben große Vorteile. Erstens weißt du bei diesen Sorten, wie sie schmecken und wie man sie zubereitet. Zudem handelt es sich um Früchte, Gemüse oder Kräuter, die im Allgemeinen von allen (auch von Kindern) gut angenommen und in der Küche häufig verwendet werden. Ich habe in der Vergangenheit selbst ein paar Mal den Fehler gemacht, Gemüsepflanzen wegen ihrer Ästhetik oder weil sie gerade in Mode waren, anzubauen. Dann merkte ich, dass ich sie nicht mochte oder nicht genug, um die doch zu üppig gewordene Ernte zu verbrauchen… Schade!
Zweitens wird es einfach sein, Samen oder Jungpflanzen, auch in Bio-Qualität zu finden. Sie sind zum Teil sogar im Supermarkt erhältlich! In der Regel wirst du sogar die Wahl zwischen vielen Sorten haben und du kannst diejenige auswählen, die am besten zu deinem Balkon oder deinen Vorlieben passen.
Die Ernten werden sehenswert
Mache dir keine Illusionen, der Anbau von ein paar Gemüsesorten auf deinem Balkon wird nicht zur Selbstversorgung genügen. Natürlich hängt es davon ab, wie viel Platz du hast, aber in den meisten Fällen werden deine Pflanzen nicht ausreichen, um deinen Bedarf zu decken. So viel zum Thema Realismus…
Wenn du jedoch Arten zum Knabbern, kleine Snacks oder Kräuter wählst, die per Definition in kleinen Mengen verzehrt werden, kannst du sehr wohl ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen. Außerdem sind die Früchte und Gemüsesorten, die ich hier ausgewählt habe, (größtenteils) so gebräuchlich, dass dir der Unterschied im Geschmack und in der Qualität ins Auge springen (oder besser gesagt schmecken) wird. Du wirst feststellen, dass handelsübliche Produkte (auch in Bio-Qualität) viel weniger aromatisch sind als Obst und Gemüse, das reif gepflückt und frisch von der Pflanze gegessen wird.
Warum keine Radieschen?
Zu guter Letzt, und das mag dich vielleicht überraschen, wenn du bereits über deinen zukünftigen Naschgarten nachgedacht hast: Radieschen gehören nicht zu meiner Auswahl. Sie haben den Ruf, DAS Gemüse für Anfänger zu sein. Nun, ich kann dir nur eines sagen, sie werden bei mir nie was. Das liegt nicht daran, dass ich es nicht versucht hätte, aber es hilft einfach nichts. In den „guten“ Jahren erntete ich 3 Radieschen, die ich nach wochenlanger Anstrengung mit einem Bissen verschlang. Und überhaupt, meine Kinder mögen keine Radieschen. Ich halte dich nicht davon ab, es zu versuchen, aber ich glaube nicht, dass ich dir zu diesem Thema Ratschläge geben kann.
Was die anderen hier erwähnten Pflanzen betrifft, so habe ich sie (mal mehr, mal weniger) erfolgreich angebaut, auch zu Beginn meiner „Karriere“. Sie sind also getestet und für geeignet befunden!
Ein Gemüsegarten auf dem Balkon: die 7 Pflanzen für den Anfang
1. Die Petersilie (Petroselinum crispum)
Die Petersilie ist zweifelsohne eines der am häufigsten verwendeten Kräuter in Europa. Ich finde also, ein Topf Petersilie sollte auf jedem Balkon (oder sogar auf jeder Fensterbank) seinen Platz haben.
Der Vorteil des Anbaus eigener Kräuter liegt auf der Hand. In Bund gekauft, werden sie oft schlecht, bevor sie vollständig verbraucht sind. Denn sie sind nicht lange haltbar und die verwendeten Mengen sind winzig. Was für eine Verschwendung! In „essfertigen“ Töpfen gekauft, überleben sie oft der Veränderung der Wachstumsbedingungen nicht. Sobald sie bei dir zu Hause ankommen, vegetieren sie vor sich hin.
Wenn du Petersilie im Topf aussäst, hast du einen großen Teil des Jahres frische Petersilie zur Hand und du kannst ohne Verschwendung nur das ernten, was du brauchst. Petersilie ist eine zweijährige und winterharte Pflanze, die die Kälte nicht fürchtet. Im zweiten Jahr nach der Aussaat stirbt die Pflanze nach der Blüte ab (nein, das ist nicht deine Schuld, das ist normal!).
Die üblichsten Sorten sind die aromatischere glattblättrige Petersilie (ssp sativum) oder die krause Petersilie (ssp crispum), die so niedlich und einfacher zu züchten ist.
2. Der Spinat (Spinacea oleracea)
Nun könnte man sagen, in der Liste der Lieblingspflanze steht Spinat vielleicht nicht an erster Stelle. Ich muss zugeben, dass ich persönlich nicht gerade verrückt nach (gekochtem) Spinat bin. Aber in Form von Salat schaut es schon anders aus. Manchmal braucht man ein paar Babyspinatblätter, um ein Gericht oder einen Salat zu garnieren. Und er ist im Handel nicht immer leicht zu finden (und die Blätter verwelken sehr, sehr schnell). Warum also nicht Spinat anbauen?
Auf dem Balkon nimmt Spinat nicht viel Platz weg und ist eine typische Vorkultur (Aussaat ab Ende Februar) oder Nachkultur. Den Rest der Zeit wird es für seinen Geschmack wahrscheinlich zu heiß sein.
Spinat ist eine einjährige Pflanze, die Kälte besser verträgt als Hitze. Du kannst ihn in einen Blumenkasten oder Topf säen. Die einzige wirkliche Bedingung: Spinat will sehr regelmäßig gegossen werde, er mag keine Trockenheit. Schließlich gibt es Frühlings- und Herbstsorten. Wähle also die Samen entsprechend aus.
3. Die Erdbeere (Fragaria x ananassa ou fragaria vesca)
Die Erdbeere ist DIE Balkonfrucht schlechthin. Jeder liebt sie (diesmal wirklich), sie nehmen nicht viel Platz weg und sind einfach anzubauen. Koste mal eine rote Erdbeere, die zur richtigen Zeit gepflückt wurde, du wirst es nicht bereuen.
Um ihr charakteristisches Aroma zu entwickeln, braucht die Erdbeere einen sonnigen, aber nicht zu heißen Platz. Wenn du auf deinem Balkon nicht genug Sonne hast, versuche es mit Walderdbeeren, sie vertragen Halbschatten gut.
Es gibt 2 Arten von Erdbeeren, die du kennen solltest, um Enttäuschungen zu vermeiden. Remontierende Erdbeeren zuerst tragen während der gesamten Saison Früchte, die meist recht klein sind. Nicht remontierende Erdbeeren hingegen bringen meisten größere Früchte hervor, allerdings nur einmal in der Saison.
4. Der Thymian (Thymus vulgaris)
Der Thymian ist eine Gewürzpflanze, die sehr wenig Pflege, Wasser und Nährstoffe benötigt. Einmal gut etabliert, wird sie deinen Balkon und deine Speisen parfümieren. Auch ihre Blüten sind sehenswert und werden Bienen und anderen bestäubenden Insekten eine große Freude machen.
Auch Thymian nimmt nicht viel Platz weg und man braucht immer einen kleinen Zweig frischen oder getrockneten Thymian zum Kochen. Man kann ihn sogar als Tee verwenden.
Ein warmer und sonniger Platz ist für den Thymian ideal. Du kannst es aus Samen ziehen oder als Jungpflanze in der Gärtnerei kaufen. Neben dem klassischen Thymian gibt es auch Sorten mit Zitronen-, Orangen- oder Lavendelduft.
5. Die Minze (Mentha spicata)
Ich habe immer gerne einen Topf Minze auf meinem Balkon stehen. Es ist für mich das typische Beispiel für ein Gewürz, das manchen Gerichten das gewisse Etwas verleiht. Aber wenn man dafür ein ganzes Bund gekauft und ein paar Blätter verwendet hat, wird der Rest im Kühlschrank vergessen.
Außerdem ist es fast unmöglich Minze, unter guten Bedingungen umzubringen. Im Gegenteil kann sie sich gerne ungewollt ausbreiten, wenn du nicht aufpasst (pflanze sie deshalb in einen separaten Topf).
Es ist eine Pflanze, die Halbschatten mag und frischen, nährreichen Boden braucht. Vergiss nicht, sie regelmäßig zu gießen und zu düngen. Die Minze ist winterhart und widerstandsfähig.
Neben der klassischen grünen Minze mit ihrem typischen Minzaroma gibt es Sorten mit Schokoladen-, Orangen-, Bananen-, Apfel- oder Ananasgeschmack.
6. Der Rukolasalat (Eruca sativa und Diplotaxis tenuifola)
Auf einem hellen und geschützten Balkon ist es möglich, Rukola praktisch ganzjährig anzubauen. Dieser Salat, der nicht wirklich ein Salat ist, zeichnet sich durch seinen charakteristischen, würzigen Geschmack aus. In diesem Sinne ist es sowohl ein Salat als auch ein Gewürz. Er gehört eigentlich zu Familie der Kohlgemüse, also der Kreuzblütler.
Auch er braucht wenig Platz zum Wachsen und er gedeiht sogar in einem Blumenkasten. Etwa 6 Wochen nach der Aussaat, wenn die Blätter etwa 10 cm erreicht haben, kann die Ernte beginnen.
Wenn du ihn regelmäßig gießt, verträgt er Hitze gut (was bei den meisten Salaten nicht der Fall ist). Er ist winterhart, stammt aber aus dem Mittelmeerraum und gedeiht doch am besten bei milden Temperaturen.
Schließlich solltest du wissen, dass es 2 Arten von Rukola gibt, die unter demselben Namen „Rauke“ verkauft werden: die Gartenrauke (Eruca sativa), die eine einjährige Pflanze ist, und die wilde Rauke (Diplotaxis tenuifola), die mehrjährig ist.
7. Tomaten (Lycopersicon esculentum)
Die Tomate ist die Königin der Balkongärten. Was für ein Genuss ist es, eine reife Tomate zu kosten, die vollreif gepflückt wurde. Kein Vergleich mit einer gekauften Tomate! Sie ist bei Balkongärtnern sehr beliebt, und es gibt eine Vielzahl von Sorten mit unterschiedlich großen Früchten, verschiedenen Farben und Geschmacksrichtungen.
Der Anbau von Tomaten erfordert einige Grundkenntnisse (siehe diesen Artikel für weitere Informationen), aber davon abgesehen, ist sie einfach zu züchten. Sie ist daher für ambitionierte Anfänger geeignet.
Sie braucht einen sonnigen Standort (ich habe aber auch schon gute Ernten im Halbschatten gehabt), und muss vor Niederschlägen geschützt werden. Sie liebt außerdem die Wärme. Zudem braucht sie viel Wasser und Nährstoffe. Auch ein wenig Pflege musst du ihr zukommen lassen.
Und du, welche Pflanzen möchtest du dieses Jahr auf deinem Balkongarten anbauen? Wenn du andere einfache Pflanzen kennst, teile deine Vorschläge in den Kommentaren. Und wenn du diesen Artikel nützlich gefunden hast, zögere nicht ihn zu teilen.
Großes Bild: HS Spender auf Unsplash