Warum habe ich sie ausgewählt?

Wenn Du an Küchenkräuter denkst, an welche denkst Du als Erste? Ob in der Küche, oder im Garten, die Petersilie ist DIE Pflanze, um die man nicht herumkommt. Sie verfeinert Salate, Suppen und viele anderen Gerichte. Und noch dazu ist sie reich an Vitaminen, vor allem der Sorte A und C.

Sie ist eine der ersten Pflanzen, die ich auf meinem Balkon angebaut habe. Dafür gibt es mehrere gute Gründe. Wie die meisten Kräuter braucht die Petersilie relativ wenig Platz und ist pflegeleicht. Darüber hinaus ist es möglich recht schnell zu ernten, und dies über Monate. Petersilie aus eigenem Anbau zu ernten macht einfach lang glücklich und zufrieden 😉 Schließlich werden Kräuter oft nur in kleinen Mengen für die Küche benötigt und sind nur kurz haltbar. Mit einer Petersilienpflanze auf dem Balkon gehört die Kräuterverschwendung der Vergangenheit an.

Noch dazu ist es ganz einfach Petersiliensamen und Jungpflanzen zu finden. Sie sind einfach überall erhältlich, mittlerweile sogar im Supermarkt.

Porträt

Familie und Herkunft

Die Petersilie gehört der Familie der Apiaceae an, auch Doldenblütler genannt. Wie es der Name vermuten lässt, ist für diese Pflanzenfamilie der Blütenständer in Form von „Dolden“ (Schirmchen) typisch. Andere prominenten Mitglieder dieser Familie sind die Karotte, der Fenchel, der Koriander, der Dill oder der Kerbel zum Beispiel.

Die Petersilie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum, wo sie noch manchmal wild wächst. Sie schaut zwar gar nicht so aus, aber im alten Griechenland galt sie sogar als heilig. Nicht schlecht! Sie kommt sogar in der Odyssee vor! Ihr wohlklingender, wissenschaftlicher Name: „petroselinum crispum“.

Nähstoffbedarf und klimatische Ansprüche

Von ihrer Herkunft hat die Petersilie das Lichtbedürfnis. Allerdings ist direkte Sonne gar nicht nach ihrem Geschmack und sie ist keine richtige Sonnenanbeterin. Sie kommt sogar sehr gut mit Halbschatten aus. Wie alle Gewürzkräuter mit schön grünen und saftigen Blättern braucht sie ausreichend Wasser in Kombination mit einer gut drainierten Erde.

Was den Nährstoffbedarf angeht, ist die Petersilie einer mäßigen Düngerzugabe gar nicht abgeneigt. Das Beste für sie ist ein Langzeitdünger, der am Anfang der Saison im Frühling zugegeben wird. Dafür bitten sich zum Beispiel reifer Kompost oder Hornspänne an.

Auch wenn man oft im Supermarkt Kräuter im Topf findet, sind diese Pflanzen in der Regel für die Soforternte gedacht. Denn unser Würzkraut braucht Raum, um sich gut zu entwickeln, und der Abstand zu den Nachbarpflanzen sollte mindestens 15-20 cm betragen. Wenn Du allerdings bereits so eine Petersilie im Topf hast, ist noch nicht alles verloren. Topfe sie in einen größeren Topf um, und mit ein bisschen Glück wird sie sich trotzdem gut entwickeln.

Anbau und Pflege

Der beste Weg zur selbst angebauten Petersilie ist wohl sie selbst auszusäen. Dafür sät man am Einfachsten direkt im Topf aus, was zwischen März und Anfang Juli möglich ist. Die Samen sollten in eine Tiefe von 2-3 cm eingesetzt und gut feucht gehalten werden. Ein Trick habe ich zufällig noch gelesen: um die Feuchtigkeit zu erhalten, können die Samen mit Kaffeesud vermischt werden. Das probiere ich im nächsten Frühling gleich aus! Ab da heißt es geduldig sein, die Petersilie kann mehrere Wochen brauchen, bis die ersten Keimlinge zu sehen sind. Sobald die zarten Pflänzchen ein paar Blätter haben, kann ausgedünnt werden. Das heißt, dass die schwächeren Pflanzen einfach aus der Erde gezupft werden, um Platz für die Stärkeren zu schaffen. Wenn es Dein erster Versuch mit Petersilie ist, fange besser mit der glatten Sorte an. Die krause Petersilie ist zwar hübscher anzusehen, aber etwas schwieriger im Anbau (und weniger aromatisch).

Die Petersilie ist winterhart und zweijährig. Im Winter stellt sie ihr Wachstum weitgehend ein, es ist jedoch möglich laufend ein paar Blätter zu ernten. Aber bitte kein Kahlschlag! Vergiss nicht auch in dieser Jahreszeit sie ab und zu reichlich zu gießen. Im Frühjahr des zweiten Jahres wird die Petersilie dann blühen. Ab diesem Zeitpunkt sollten die Blätter nicht mehr konsumiert werden. Denn… Überraschung, Überraschung… unsere harmlose Petersilie produziert während und nach der Blüte Apiol, eine giftige Substanz, die man nicht in großen Mengen zu sich nehmen sollte. Auch in den Samen ist Apiol enthalten. Wer hätte das gedacht?

Wer nicht für ein paar Wochen ohne Petersilie auskommen kann, muss also jedes Jahr neu aussäen. Die andere Möglichkeit ist, die Samen nach der Blüte zu ernten, und gleich in einen anderen Topf einzusetzen. Der Kreislauf beginnt dann wieder von vorne. Das werde ich heuer versuchen.

Schädlinge

Auf Schädlinge scheint die Petersilie nicht besonders empfindlich zu sein. Auf meinem Balkon ist sie schon mal von Läusen und weißen Fliegen befallen worden. Das ist zwar lästig, weil man die Blätter vor dem Verzehr sehr sorgfältig reinigen muss, allzu sehr gelitten hat die Pflanze aber nicht. Angeblich ist die Petersilie auch für die Möhrenfliege anfällig, ich habe jedoch noch nie welche gehabt (genauso wenig wie Karotten…)

Die Petersilie auf dem Balkon

Wer gerne mit einem Naschbalkon beginnen möchte, braucht unbedingt einen Topf Petersilie. Mit ihr kann man die Freude des Selbstanbaus entdecken und die erwachsene Pflanze braucht nicht zu viel Platz (sie wird ca. 30-50 cm hoch). Ungefähr 8 Wochen nach der Aussaat kann man mit der Ernte beginnen. Man hat dann monatelang einen Vorrat an frischen Kräutern immer parat. Dafür kann man immer wieder ein paar Stängel mit der Schere abschneiden. Angeblich verträgt die Pflanze sogar 2-3 radikale Rückschnitte pro Jahr, das habe ich allerdings noch nicht ausprobiert. Wenn Du die Samen nicht ernten willst, kannst Du die Petersilie vor der Blüte komplett abernten. Zu diesem Zeitpunkt ist das Aroma am Intensivsten. Du kannst dann zum Beispiel die Blätter einfrieren. Hier findest Du mehr Ideen, um Kräuter haltbar zu machen.

Nachbarschaft

Wenn man nach guten Nachbarn für die Petersilie sucht, wird es ein wenig schwieriger. Zuerst sollte man sie nicht in die Nähe von anderen Doldenblütlern pflanzen. Das gilt natürlich auch für die Kulturabfolge, außer man wechselt die Erde. Pflanze die Petersilie nie in dieselbe Erde wieder ein, sie ist mit sich selbst nicht verträglich.

Unter den guten Nachbarn zählt man die Tomaten, Erdbeeren, Radieschen, Zwiebel und Calendula. Was Schnittlauch betrifft teilen sich die Geister. Ich habe schon mal Petersilie und Schnittlauch nebeneinander im Kubi gehabt. Der Petersilie ist es gut gegangen, dem Schnittlauch gar nicht. Außerdem soll sie sich mit Salat gar nicht gut vertragen (außer in der Schüssel natürlich). Um es einfacher zu haben, habe ich die kleine Diva also allein in einen Topf gesetzt. Dort gedeiht sie prächtig.

Fazit

Ich finde, dass die Petersilie auf keinem Naschbalkon fehlen sollte. Dieses Würzkraut kann man einfach immer brauchen und der Anbau ist relativ einfach. Außer wenn Dein Balkon ganz schattig ist, kann sie überall gedeihen. Die einzigen Dinge, die wirklich zu beachten sind, sind: reichlich und regelmäßig gießen und eine mäßig nährstoffreiche Erde. Vergiss auch nicht, dass die Pflanzen im Topf öfter Wasser brauchen, als im Garten. Der Raum, der für die Wurzel zur Verfügung steht, ist schließlich sehr begrenzt.

Wenn Deine Petersilie nach der Aussaat gut startet, ist sie eine robuste und pflegeleichte pflanze.

Empfehlung: unbedingt (oder fast)

Die Petersilie ist DAS Einsteigerkraut für jeden, der sich einen Naschbalkon wünscht. Sie nimmt nicht viel Platz, ist winterhart und robust. Sie wird zu jeder Jahreszeit Deinen Balkon mit etwas Grün verschönern. Mit ihr hast Du immer frische Vitamine für die Küche bei der Hand. Die Petersilie muss also unbedingt sein!

Wenn Du auch Petersilie auf Deinem Balkon anbaust, teile Deine Erfahrungen in den Kommentaren unten.

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