Warum ich sie ausgewählt habe?

Ganz einfach, könntest Du jetzt sagen. Denn Paprikas und Pfefferonis sind wie gemacht für den Anbau auf Balkonen und Terrassen. Und das ist irgendwie wahr. Zumindest für die anderen… Warum das so ist, werden wir gleich sehen. Allerdings muss ich gestehen, dass es auf meinem Balkon trotz wiederholten Versuchen nie richtig erfolgreich war. Das weißt Du jedoch sicherlich schon: ich lasse mich nicht so leicht entmutigen… Und so ist es gekommen: Paprikas und Pfefferonis müssen bei dieser Challenge dabei sein.

Porträt

Herkunft und Familie

Paprikas und Pfefferonis gehören wie ihre Kusinen die Tomaten, Melanzanis und Kartoffeln zu den  Nachschattengewächsen oder Solanaceae an. Mit ihnen gemeinsam haben sie nicht nur eine nahe Verwandtschaft, sie teilen auch ihre ausgeprägte Vorliebe für Wärme.

Ob Paprikas oder Pfefferonis, in den meisten Fällen handelt es sich um eine und dieselbe Pflanzenart, nämlich „capsicum annuum“ oder „spanischen Pfeffer“. Eine Art also, aber unzählige Varietäten, die über Jahrhunderte weiter gezüchtet wurden. Es gibt sie in allen Schärfegraden (von süß bis höllisch scharf), Formen (spitz oder rund) und Farben (klassisch gelb, rot oder orange bis lila oder schwarz).

Ursprünglich kommt der spanische Pfeffer aus Zentralamerika, wo er noch immer wild wächst. In Mexiko sind die ältesten Spuren von seinem Anbau gefunden worden. Diese sind älter als 7000 v.Chr. Nach der Entdeckung Amerikas hat er mit seinem Eroberungszug nach Europa über Asien begonnen. Mit der Zeit sind schließlich mildere Varianten entstanden, aus denen unserer (Gemüse)Paprika geworden ist.

Klimatische Bedürfnisse und Nährstoffbedarf

Schon wieder gibt uns die Herkunft der Pflanze den besten Hinweis. Denn entscheidend für die erfolgreiche Kultur von Paprikas und Pfefferonis ist die Wärme. Die Idealtemperatur befindet sich in einem engen Bereich zwischen 25 und 28 Grad. Hier haben wir also den ersten Grund, warum sie besonders gut auf warmen (aber nicht heißen) Balkonen gedeihen.

Aber Achtung, auch wenn sie es gern hell haben, die prahle Mittagssonne kann zu viel des Guten sein. Wenn sie sonnig stehen, brauchen sie außerdem noch mehr Wasser. Sie sind ohnehin eher auf der durstigen Seite… Im Sommer kann das also heißen, täglich gießen, oder sogar öfter. Da ist eine Mulchschicht sicher auch eine gute Idee, um den Aufwand und den Wasserverbrauch so gering wie möglich zu halten. Zum Schluss auch noch musst Du wissen, dass unsere kleinen Divas kälteempfindlich sind, und Zugluft (vor allem wenn sie kalt ist) gar nicht mögen. Suche für sie also einen möglichst geschützten Platz aus.

Auch ihren Nährstoffbedarf ist relativ hoch. Am besten werden sie in eine mit Kompost oder Hornspännen angereicherte Erde eingesetzt. Danach reicht etwas biologischer Flüssigdünger alle zwei Wochen aus.

Pflege

Den hohen Wasser- und Nährstoffbedarf habe ich bereits erwähnt. Wenn darauf Rücksicht genommen wird, sind Paprikas und Pfefferonis pflegeleicht. Empfohlen ist darüber hinaus, sie an einen Stab anzubinden, damit die Triebe durch das Gewicht der Früchte nicht umknicken.

An einem windgeschützten Ort kann es mit der Bestäubung, die normal einfach durch Erschütterung stattfindet, manchmal etwas schwierig werden. Wenn Du beobachtest, dass die Blüten abfallen, ohne dass sich Früchte bilden, kannst Du mit einem weichen Pinsel nachhelfen, oder die Pflanze vorsichtig schütteln.

Was ich an ihnen besonders interessant finde (hurra ein neues Experiment!), ist das sie entgegen der weit verbreiteten Meinung keine einjährige Pflanzen sind. Es ist also möglich, sie zu überwintern. Zumindest theoretisch… Da die Ernte im zweiten Jahr reicher sein soll, lohnt sich der Versuch allemal.

Dafür brauchst Du einen hellen und temperierten Platz, wo die Temperaturen idealerweise zwischen 10 und 15 Grad liegen. Es kann also ein Wintergarten sein, ein Stiegenhaus oder eine Garage mit Fenster. Unter diesen Bedingungen kann die Pflanze sogar das ganze Jahr über blühen. Allerdings braucht sie dann weniger Wasser und gar keinen Dünger. Anfang März kann Du sie dann in eine neue Erde umtopfen, und es kann mit der neuen Saison losgehen.

Wie kommst Du zu Deinen Paprikas und Pfefferonis?

Um Paprikas und Pfefferonis anzubauen brauchst Du vor allem eines: Geduld. Ob es sich um die Keimung der Samen oder um das Wachstum und Reifung der Früchte handelt, das alles passiert nur langsam. Für eine schnelle Ernte sind sie keinesfalls zu haben.

Wenn Du es nicht so eilig hast, probiere einfach sie auszusäen, und zwar am besten bereits Anfang März. Dafür brauchst Du ein paar Samen, die Du in eine mit Aussaaterde gefüllten Schale platzierst. Decke sich dann mit einer dünnen Schicht Erde, halte sie warm und feucht (aber nicht nass) und warte ab… Nach ca. 2 Wochen kannst Du mit etwas Glück die ersten Lebenzeichen entdecken.

Wenn die Jungpflanzen etwas 10cm hoch sind, kannst Du sie ein erstes Mal in etwas größere Töpfe pikieren. Verwende dafür noch immer Aussaaterde. Frühestens Ende April, oder sogar später, wenn Spätfrost noch zu erwarten ist, ist es dann so weit: setze sie in große Töpfe auf Deinen Balkon ein, aber sei vorsichtig. Gewöhne sie langsam an die Sonne und Außentemperaturen, indem Du sie zuerst nur ein paar Stunden am Tag draußen lässt und in die Nacht wieder hineinholst.

Und das ist es! Schaue regelmäßig nach, ob sich keine Schädlinge (speziell Läuse oder weiße Fliegen) breit machen und sei geduldig. Ende Juli können schon die ersten Früchte sichtbar sein, die dann bis Ende August reifen.

Paprikas unf Pfefferonis auf dem Balkon

Persönlich finde ich, dass sie zu den schönsten Gemüsepflanzen gehören. Deshalb versuche ich es trotz mäßigen Erfolgen bis jetzt immer wieder… Die Früchte natürlich bringen im Hochsommer und, wenn die Temperaturen es erlauben manchmal bis in den Herbst hinein, Farbe und Würze auf den Balkon. Aber auch die hübschen weißen Blüten machen was her.

Paprikas und Pfefferonis brauchen so lange wie möglich milde Temperaturen, und das gibt es auf geschützten Balkonen recht oft. Noch dazu nehmen sie wenig Platz, da sie maximal 1m hoch werden.

Du kannst sie zum Beispiel zusammen mit Cherry-Tomaten oder Kräutern pflanzen. Auch Sommerblumen sind eine Option, vor allem wenn Du für die Bestäubung etwas Hilfe brauchst.

Empfehlung: unbedingt (oder fast)

Ob Du eher ein Gemüsepflanzen- oder Zierpflanzen-Fan bist, sind Paprikas und Pfefferonis einem Versuch wert. Wie schön ist es, zuzusehen, wie sich zuerst Blüten und dann Früchte bilden, die langsam Farbe annehmen. Auch wenn Du Dich geschmacklich gar nicht für sie interessierst, haben sie durchaus ihren Reiz. Ein hübscher Zierpaprika (der sogar verzehrt werden darf, wenn Du ihn selber großgezogen hast) kann sich nicht nur auf Deinem Teller gut machen.

Und was ist Deine Meinung über Paprikas und Pfefferonis? Sind sie auch Fixstarter auf Deinem Balkon? Schreiben es uns in den Kommentaren unten. Und wenn Dir dieser Artikel gefallen hat, zögere nicht, ihn mit anderen zu teilen.

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