Warum ich sie ausgewählt habe?

Ich hatte einmal während dieser Challenge versprochen, einen Artikel über die Studentenblume zu schreiben. Jetzt ist es so weit. Denn diese scheinbar banale Blume ist interessanter, als man zuerst denken würde. Sie ist nicht nur eine hübsche, in Gärten und auf Balkonen weit verbreitete Sommerblume. Eine Erklärung dafür liegt schon mal auf der Hand: sie ist leicht zu kultivieren und ist pflegeleicht. Aber auch in Nutzgärten wird sie oft als Hilfspflanze angebaut. Dass sie so beliebt ist, ist nun mal kein Zufall. Schauen wir uns also die vielseitige Studentenblume genauer an.

Porträt

Herkunft und Familie

Die Studentenblume oder Tagetes, oftmals von der Art „Tagetes Patula“, gehört der Familie der Korbblütler oder Asteraceae an. Dazu gehören viele anderen blühenden Pflanzen wie die Astern natürlich aber auch die Sonnenblume, der Löwenzahn oder die Margerite. Man würde es vielleicht nicht vermuten, aber diese Pflanze, die in vielen Gärten zu finden ist, hat einen weiten Weg hinter sich. Denn sie kommt ursprünglich aus Zentralamerika, aus Mexiko, um genau zu sein.  Erst im 16. Jahrhundert nach der Entdeckung Amerikas beginnt sie, sich in Europa zu verbreiten. Seither haben die Gärtner viele verschiedene Varietäten entwickelt, die mit der ursprünglichen mexikanischen Wildpflanze, nur noch wenig gemeinsam zu haben scheinen.

Klimatische und Nährstoffbedürfnisse

Nun wirst Du schon erraten, was kommt. Wenn ich so gerne über die Herkunft der Pflanzen schreibe, ist es nicht nur aus historischer Neugierde. Oft verrät sie uns viele wertvolle Informationen über die Vorlieben der Pflanzen. Die Studentenblume hat also aus ihrer Heimat ihren ausgeprägten Geschmack für warme und sonnige Standorte. Allerdings wird sie auch auf einem halbschattigen Standort zurechtkommen, auch wenn die Blüte weniger üppig ausfallen wird. Außerdem fürchtet sie weder Wind noch Regen. Sie kann also auch auf exponierten Balkonen und Terrassen erfolgreich angebaut werden.

Was den Boden betrifft, ist die Studentenblume ziemlich unkompliziert. Eine normale Pflanzenerde mit etwas flüssigem biologischem Dünger alle 2 Wochen reichen für eine lange und üppige Blüte. Wie so oft solltest Du darauf achten, sie in eine gut drainierte Erde zu setzen. Denn sie ist für die Wurzelfäule anfällig, wenn sie zu feucht steht. Vergiss also nicht die Drainageschicht im Topf. Dafür kannst Du zum Beispiel Tonkugeln verwenden. 

Pflege

Gute Nachricht Nr. 1: die Studentenblume braucht nur wenig Pflege, wie ich es bereits erwähnt habe. Gieße sie, wenn die Erde an der Oberfläche angetrocknet ist, und gib ihr etwas Dünger. Und das ist fast schon alles! Wie bei vielen anderen Blühpflanzen kannst Du sie auch regelmäßig „ausputzen“, indem Du Verblühtes entfernst. Dadurch wird sie zur weiteren Blütenbildung angeregt.

Gute Nachricht Nr. 2: die Studentenblume hat nur wenig Feinde. Im Gegenteil! Sie wird oft im Nutzgarten eingesetzt, um die Nachbarpflanzen vor Schädlingen zu schützen. Nur die Schnecken lassen sich von ihrem Duft nicht abschrecken. Aber zum Glück schaffen sie es selten auf Balkongärten. Läuse, weiße Fliegen und Nematoden hingegen mögen sie gar nicht. Dafür ist sie bei Schwebfliegen und Schmetterlingen sehr beliebt. Wenn möglich, wähle also eine Sorte mit ungefüllten Blüten aus, die Insekten Nektar bieten. Leider ist es nicht so einfach, welche zu finden, und meine sind wohl gefüllt, wie ich bei der Blüte festgestellt habe…

Hier noch eine kleine Anmerkung: der Geruch von älteren Studentenblumensorten wird oft als unangenehm empfunden. Deshalb haben Gärtner mit der Zeit Sorten entwickelt, die diese störende Eigenschaft nicht mehr aufweisen. Jetzt frage ich mich aber: hat die moderne Studentenblume noch ihre auf Schädlinge abschreckende Wirkung? Ich weiß es nicht und müsste da noch mehr recherchieren, muss ich gestehen. Auf jeden Fall habe ich noch keinen einzigen Schädling auf ihr beobachtet. Um schlechte Überraschungen zu vermeiden, würde ich mich jedenfalls nur dann für ältere Varietäten entscheiden, wenn Dein Balkon gut gelüftet ist (was bei mir nicht der Fall ist…)

Wie kommt man zu Studentenblumen?

Um Studentenblumen anzubauen hast Du mehrere Möglichkeiten. Wenn Du es eilig hast, kannst Du natürlich im Frühjahr Jungpflanzen in Deiner Lieblingsgärtnerei kaufen. Oder Du säst sie ab März / April an einem warmen Ort aus. Dies hat den Vorteil, dass die Blüte früher einsetzen wird. Wenn Du länger auf die ersten Blüten warten kannst, kannst Du sie ab Mai direkt draußen aussäen. Aber aufpassen: die Studentenblume ist nicht winterhart. Warte also, dass die Frostgefahr vorbei ist, bevor Du Deine Setzlinge oder Jungpflanzen nach draußen übersiedelst. Denke nur daran: sie kommt aus Mexiko!

Die Studentenblume auf dem Balkon

In Sommergärten ist die Studentenblume ein Klassiker. Und sie hat auch auf Balkonen und Terrassen Potenzial. Genug Sonne vorausgesetzt, sind da die Bedingungen für sie oft ideal. Die Studentenblume gibt es in vielen verschiedenen Varietäten, mit kleinen und großen Blüten, ob gefüllt oder ungefüllt. Alle sind in Gelb-, Orangen- oder warmen Brauntönen zu finden, manchmal sogar zweifärbig. Ein paar Studentenblumen und Dein Balkon wirkt sonnig-fröhlich!

Auch wenn ihre repulsiven Eigenschaften möglicherweise mit dem Duft weggezüchtet wurden, ist es einem Versuch wert. Du kannst sie also neben Deine Gemüsepflanzen einsetzen, ob Tomaten, Salat oder Bohnen zum Beispiel. Und wenn Du eher der Blumentyp bist, kannst Du sie mit gelben Blumen wie der Ringelblume oder dem Steinkraut kombinieren. Oder Du wagst den Kontrast und pflanzt sie neben Blaukissen oder Leberbalsam.

In allen Fällen wird die Studentenblume wenig Platz brauchen, da sie höchstens 80cm wird. Je nach dem für welche Anbaumethode Du Dich entschieden hast (siehe weiter oben) wird sie mit ihren Blüten Deinen Balkon von April bis September schmücken.

Empfehlung: unbedingt (oder fast)

Die einzige echte Bedingung für die Kultur der Studentenblume ist ein sonniger oder zumindest halbschattiger Standort. Je mehr Sonne, desto mehr Blumen, so einfach ist das. Ansonsten braucht sie wenig Aufmerksamkeit. Ob Du eher Zier- oder Nutzgärtner bist, denke daran, einen kleinen Platz für sie zu reservieren, Du wirst es nicht bereuen. Sie hat viele Vorteile und allein ihre fröhlichen, sonnigen Blüten sind einfach schön anzusehen.

Und was ist Deine Meinung über die Studentenblume? Hast Du welche auf Deinem Balkon und wenn ja welche Sorte? Kannst Du ihre abweisende Wirkung auf Schädlinge bestätigen? Gern kannst Du Deine Beobachtungen in den Kommentaren unten mit uns teilen. Wir sind neugierig!

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