Möchtest du heuer ein neues Experiment wagen und Gemüsepflanzen vorziehen? Oder möchtest du eher Blumen für deine Kisten und Tröge aussäen? Das ist jedenfalls eine ausgezeichnete Idee! Mit der richtigen Technik ist es gar nicht so kompliziert, Pflanzen selbst vorzuziehen. Und darüber hinaus hat es viele Vorteile. In diesem Artikel findest du die wichtigsten Informationen, damit es auf Anhieb gut gelingt.

Warum Pflanzen selbst vorziehen? 4 gute Gründe

Du bist dir noch nicht ganz sicher? Hier sind ein paar unschlagbare Argumente, warum es sich auf alle Fälle lohnt. Pflanzen aussäen und vorziehen ist einfach unwiderstehlich, und ich sage dir jetzt, weshalb:

Pflanzen selbst vorzuziehen ist günstig

Nehmen wir das Beispiel Tomaten: Für den Preis einer Samenpackung, die je nach Sorte sagen wir 20 bis 30 Samen enthält, kannst du ungefähr 1 bis 2 Jungpflanzen kaufen … Siehst du den Unterschied? Und da die meisten Samen einige Jahre haltbar sind, hast du nächstes Jahr noch etwas davon.

Aussäen macht Spaß

Ob du Kinder hast oder selbst noch ein Kindskopf bist , zuzusehen, wie sich eine Pflanze aus einem Samen entwickelt, hat immer etwas Zauberhaftes an sich. Zuerst wartet man ungeduldig darauf, dass der Keimling seine Spitze zeigt und dann verfolgt man ihn während seines gesamten Wachstums. Absolut faszinierend.

Die Auswahl ist größer

Die Standortbedingungen sind auf dem Balkon oder auf der Terrasse oftmals schwierig. Es kann also eine gute Idee sein, nach bestimmten Sorten Ausschau zu halten. Denn Tomate ist nicht gleich Tomate. Und Gurke ist nicht gleich Gurke. Bei Samen ist die Auswahl einfach größer. Außerdem ist es viel einfacher, eine Samentüte per Post zu verschicken als eine Jungpflanze. Wenn du „fertige“ Pflanzen kaufst, musst du mit dem, was da ist, vorliebnehmen.

Manchmal unverzichtbar

Schließlich gibt es Pflanzen mit empfindlichen Wurzeln (wie z. B. Wurzelgemüse), die nicht (oder nur sehr schlecht) umgepflanzt werden können. Bei diesen Pflanzen hast du also keine andere Wahl als die Samen direkt an Ort und Stelle auszusäen.

Pflanzen vorziehen: Wie geht das?

Man könnte darüber vermutlich Enzyklopädien schreiben, aber um ehrlich zu sein, lässt sich das Vorziehen von Pflanzen auf Folgendes reduzieren:

  • Befülle einen kleinen Topf mit Erde.
  • Lege die Samen deiner Wahl hinein.
  • Bedecke sie mit Erde (je nach Art mit mehr oder weniger), drücke das Ganze ein wenig fest.
  • Gieße die Erde vorsichtig (Achtung: die Samen nicht ausschwemmen) und halte sie feucht (aber nicht nass), bis die Pflanzen aufgehen.
  • Pikiere sie nach einiger Zeit, wenn nötig

Das wars, komplizierter ist es nicht. Gut, ich übertreibe vielleicht ein wenig, aber ich möchte dir einfach nur klarmachen, dass es keinen Grund gibt, Angst vor dem Vorziehen von Jungpflanzen zu haben.

Was braucht man alles dafür?

Um Jungpflanzen vorzuziehen, brauchst du zwei Dinge:

  • Kleine Behälter oder Schalen, die du mit Erde füllst. Es gibt eine Vielzahl von Produkten, wiederverwendbare Schalen, Einwegschalen oder kompostierbare Töpfe. In jedem Fall hat ein geeigneter Behälter ein Abflussloch im Boden (oder ist sonst wie wasserdurchlässig), damit beim Gießen das Wasser entweichen kann. Ich persönlich mag biologisch abbaubare Töpfe sehr, da ich sie samt Pflanzen direkt in die Erde geben kann. Das spart den Pflanzen beim Umtopfen Stress.
  • Anzucht- oder Aussaaterde. Manche Gärtner schwören auf ihre eigenen Rezepte, aber wenn du es einfach halten und die Chancen auf eine erfolgreiche Aussaat erhöhen willst, empfehle ich dir Aussaaterde zu verwenden. Ihre Zusammensetzung ist ideal für Jungpflanzen, sie ist steril (was das Risiko von Krankheiten verringert) und man bekommt sie in kleinen Packungen.

Ach ja, und natürlich brauchst du Wasser und Samentüten. Aber, das hast du ja schon vermutet.

Wann sollte man mit der Aussaat beginnen?

Die Antwort auf diese Frage ist einfach: nicht zu früh und nicht zu spät … Was noch, wirst du dich vermutlich jetzt fragen. Nun, es ist sehr schwierig (wenn nicht gar unmöglich), eine allgemeingültige Antwort auf diese Frage zu geben. Was ich dir aber geben kann, sind die Informationen, die du benötigst, um dir das selbst auszurechnen.

Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat hängt ab von:

  • Der Dauer der Vegetationsperiode der jeweiligen Pflanze. Zwischen der Aussaat und der Ernte von Radieschen vergehen etwa 6 Wochen. Paprikapflanzen hingegen benötigen 4 bis 5 Monate, um sich zu entwickeln. Außerdem kann es innerhalb derselben Art sowohl frühe als auch späte Sorten geben.
  • Der Umgebungstemperatur: Jede Art hat eine idealen Keimtemperatur. Im Allgemeinen gilt: Je milder die Temperaturen sind, desto schneller gehen die Samen auf. Einige benötigen jedoch einen Kältereiz, um zu keimen.
  • Den Lichtverhältnissen: Schon bald nach dem Keimen brauchen die Keimlinge viel Licht, um gesund zu wachsen. Drinnen in der Wohnung (sogar am Fensterbrett) ist es häufig nicht mehr hell genug. Wenn du kälteempfindliche Pflanzen hast, kannst du sie erst dann ins Freie übersiedeln, wenn die Frostgefahr vorbei ist. Das solltest du für den Aussaattermin berücksichtigen.
  • Dem Zeitpunkt der Ernte: Vielleicht planst du im Sommer in den Urlaub zu fahren. Wenn du niemanden hast, der sich um deine Pflanzen kümmert, ist es ratsam, dein Gemüse vor der Abreise zu ernten. Ein anderes Beispiel: Im Sommer ist es auf dem Balkon oft zu heiß, um Salat anzubauen. Sie sollten daher vor Juni geerntet werden.

Und weil nicht jeder all diese Informationen im Kopf hat, gibt es Aussaatkalender, die dir als Orientierungshilfe dienen können. Übrigens sind die idealen Zeiten für die Aussaat in der Regel auf den Samenpackungen angegeben.

Wie du siehst, ist das Vorziehen von Pflanzen gar nicht so kompliziert. Natürlich hat jede Art ihre Besonderheiten und manche sind empfindlicher als andere. Es schadet also nicht, sich über die spezifischen Bedürfnisse deiner Pflanzen zu informieren. Aber das Wichtigste ist da und ich möchte damit diesen Artikel beenden. Durch Erfahrung lernt man am besten. Also los, ran an die Samentüten. Ich wünsche dir viel Spaß beim Vorziehen deiner Jungpflanzen.

PS: du brauchst mehr Info, um deinen Balkongarten anzulegen. Hier habe ich Artikel für Balkongarten-Anfänger gesammelt. Schaue einfach vorbei.

Bildbeitrag: Markus Spiske auf Unsplash

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