Warum habe ich ihn ausgewählt?

Eindeutig für seinen einmaligen Geschmack! Darum darf er auf keinem Fall auf meinem Balkon fehlen. Er ist unverwechselbar und sehr intensiv, vielleicht auch deshalb nicht jedermanns Sache. Aber ohne frischen Salbei, kein Saltimbocca (hier das Rezept), und ganz ehrlich, wer möchte darauf verzichten? Probiere es auch einfach mit in Butter gedünsteten Tomaten. So einfach, und so gut!

Auch im Winter als Tee zum Gurgeln gegen hartnäckige Halsschmerzen wirkt er Wunder… Kein Zufall, wenn unser Gartensalbei auch den Namen „salvia officinalis“ trägt.

Porträt

Herkunft und Familie

Der Salbei gehört der Großfamilie der Lippenblütler an, sowie zahlreiche anderen aromatischen Pflanzen auch. Viele wie Lavendel, Thymian, Minze oder Oregano, um nur ein paar zu nennen, enthalten wie der Salbei ätherische Öle. Seine Herkunft hat er im Mittelmeerraum, von wo er seine absolute Vorliebe für sonnige Lagen hat, und seine (weniger absolute) Toleranz für Trockenheit (mehr weiter unten).

Es gibt viele verschiedene Salbeiarten, nicht alle sind winterhart, nicht alle sind mehrjährig. Der Gartensalbei, von dem hier die Rede ist, ist allerdings beides. Alle Arten tragen den Namen „Salvia“, aber nicht alle sind auch „officinalis“. Also Achtung beim Kauf der Pflanze! Insbesondere die berühmten Ananas- und Pfirsichsalbei vertragen keinen Frost.

Der Gelbgrüne Salbei (salvia officinalis icterina) mit seinen schönen, panaschierten Blättern und der Purpur-Salbei (salvia officinalis purpurescens) mit seinen roten Blättern werden so wie der Gartensalbei gepflegt. Hui, etwas kompliziert, ich weiß…

Nährstoffbedarf und klimatische Ansprüche

Die einfachen Dinge zuerst: der Salbei ist eine Pflanze aus dem Süden, er liebt die Sonne und warme Böden. Das sieht man auch an seinen dicken, leicht haarigen und silbrigen Blättern. Er ist einfach hart im Nehmen. Was er braucht ist also einen windgeschützten und vollsonnigen Platz auf dem Balkon.

Was die Nährstoffe betrifft, bleibt es einfach. Der Salbei kommt mit kargen und kalkhaltigen Böden gut klar, er ist mehr als genügsam. Im Topf braucht er höchstens etwas Kompost im Frühjahr.

Etwas Schwierigkeiten macht aus meiner Sicht der Wasserbedarf. Wie alle trockenheitsliebenden Pflanzen, hasst er die Feuchtigkeit. Er braucht eine gut drainierte Erde, ein vollgefüllter Untertopf ist sein Todesurteil… Aber (ja, es gibt ein Aber…) Achtung, der Salbei ist kein Kaktus! In trockenen und heißen Perioden braucht er sparsame aber regelmäßige Gießeinheiten. Wenn er Durst hat, kann man es nicht übersehen, er lässt die Blätter hängen (es ist allerdings kein Grund, so lange zu warten…).

Da muss ich meine Schuld eingestehen… Ich habe schon zwei Salbeipflanzen in einer Saison umgebracht. Die Pflanze, die sich jetzt auf meinem Balkon befindet, war die dritte, die ich in einer Saison gekauft habe. Aber diesmal wird alles anders. Ich lasse sie nicht mehr verdursten…

Pflege

Der Salbei braucht wenig Pflege, nur viel Sonne und wenig, aber dafür regelmäßig Wasser. Um die Pflanze schön kompakt zu halten und das Wachstum anzuregen, sollte man sie zweimal im Jahr zurückschneiden. Das erste Mal am Ende des Winters wird sie auf 20 cm über dem Boden zurückgeschnitten. Das zweite Mal kommt der Schnitt um einen Drittel nach der Blüte (aber spätestens im August, damit sie sich vor dem Winter regenerieren kann).

Wenn Du nicht jeden Tag Saltimbocca essen möchtest, kannst Du dann die Blätter trocknen lassen (mehr Infos zum Haltbar Machen von Kräutern hier). Daraus kannst Du dann im Winter Tee machen.

Grundsätzlich ist der Gartensalbei eine winterharte Pflanze, aber im Topf ist Vorsicht angebracht. Er kann sicherlich etwas Kälteschutz vertragen. Dafür kannst Du ihn näher an die Wand rücken, den Boden mit Reisig schützen oder den Topf in ein Flies einwickeln.

Schließlich ist der Gartensalbei eine gegen Schädlinge und Krankheiten durchaus widerstandsfähige Pflanze, auch wenn er natürlich nicht komplett immun ist. Die Wurzelfäule kann ihm zu schaffen machen (was für eine trockenheitsliebende Pflanze klar ist), aber auch der echte Mehltau. Darüber hinaus wehrt er zwar diverse Fliegenarten und Läuse ab, ist aber selbst für Spinnmilben anfällig.

Und wenn Du vom Salbei nicht genug bekommen kannst, lässt er sich am Einfachsten durch Teilen vermehren. Aussaat und Stecklinge sind zwar theoretisch auch möglich, aber scheinbar etwas langwieriger.

Der Salbei für den Balkon

Wer die Mittelmeerküche liebt, braucht auch Salbei auf seinem Balkon. Das steht fest! Es handelt sich dabei um eine kleine Staude die maximal 50 bis 70 cm Größe erreicht. Er gedeiht im Topf sehr gut (zumindest bei anderen…), wenn man seinen Bedürfnissen respektiert. Da er immergrün ist, wird er Deinen Balkon das ganze Jahr über verschönern. Noch dazu kann man zu jeder Jahreszeit ernten, wenn auch nur vorsichtig im Winter. Der Salbei hat jedoch mehr als seinen einzigartigen Geschmack anzubieten. Er bekommt von Juni bis August wunderschöne blau-violetten Blüten. Zumindest wieder mal theoretisch, da er auf meinem Balkon nie die Zeit dazu hatte… Dieses Jahr wird allerdings alles anders, die Bienen werden sich freuen! Ach ja, auch die Blüten sind essbar!

An dieser Stelle noch eine kleine Warnung: wie bei allen Pflanzen, die viel ätherische Öle enthalten, sollte man ihn nur in Maßen zu sich nehmen, wenn man unerwünschte Auswirkungen vermeiden will. Wie es so schön heißt: „die Menge macht das Gift“ und empfohlen sind bei dem Salbei maximal 6 Blätter täglich. Wenn Du mal hartnäckige Halsschmerzen hast, trinke den Tee nicht, sondern verwende ihn zum Gurgeln. Das wirkt gut, und ist komplett natürlich. Ich habe auch gelesen, dass man die zerdrückten Blätter gegen Insektenstiche verwenden kann. Mangels Stiche habe ich es allerdings noch nicht ausprobiert…

Gute Nachbarn, schlechte Nachbarn

Man kann Salbei mit allen Kräutern kombinieren, die auch ähnliche Bedürfnisse haben, wie Thymian, und Rosmarin aber auch mit Tomaten, Erdbeeren und Karotten. Er wird noch dazu Schädlinge von ihnen fernhalten. Mit Zwiebel, Knoblauch und Bohnenkraut scheint er sich allerdings gar nicht gut zu vertragen. Auch in Bauern-Balkongärten wird er sich von ihrer besten Seite zeigen.

Empfehlung: unbedingt (oder fast)

Wenn Dein Balkon nicht gerade nach Norden schaut, und mindestens 4 Stunden Sonnenlicht am Tag bekommt, ist der Salbei eine Pflanze für Dich. Ab und zu ein wenig Wasser, zwei Rückschnitte im Jahr, und schon steht dem frischen Saltimbocca nichts mehr im Wege. Er braucht nur wenig Pflege, ist immergrün und bleibt klein. Es ist die perfekte Balkonpflanze. Suche für ihn einen Platz in der Sonne, vielleicht am Balkongeländer aus, und er wird Dir ewig dankbar sein.

Kannst Du vielleicht auch etwas über den Gartensalbei erzählen? Hast Du manchmal auch vergessen, ihn zu gießen? Ich bin gespannt, und würde mich freuen, wenn Du Deine Erfahrungen mit uns in den Kommentaren unten teilst.

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