Hast du schon mal bei der Gestaltung deiner Außenräume versagt? Und das, obwohl du dich alle Mühe gegeben hast, sie wie auf deinem Lieblingsfoto aussehen zu lassen? Hast du bereits mehrmals versucht, deinen Balkon, deine Terrasse oder deinen Garten zu verschönern, ohne mit dem Endergebnis wirklich zufrieden zu sein? Sein Zuhause richtig zu gestalten ist schon schwierig genug. Aber wenn es um die Außengestaltung geht, wird es noch komplizierter. Deshalb stelle ich dir heute 5 Fehler vor, die bei der Gestaltung von Außenräumen häufig gemacht werden. Und wenn du dich in dem einen oder dem anderen wiedererkennst, hast du auch gleich die ersten Lösungsansätze, um deine Außenräume so zu gestalten, wie du dir das vorstellst.
Fehler Nummer 1: Ohne Gesamtkonzept starten
Vielleicht kennst du diese Situation? Du bist gerade in eine neue Wohnung mit einer geräumigen Terrasse eingezogen. Davon hast du schon lange geträumt! Und dann, ganz plötzlich, ist der Sommer da. Also besorgst du dich schnell Gartenmöbel, damit du deinen Außenbereich endlich genießen kannst. Und gleichzeitig verliebst du dich regelrecht in diesen schönen Liegestuhl und in diese wunderbaren Pflanzen, die im Gartencenter so schön aussehen.
Lange Rede, kurzer Sinn… du hast begonnen, deinen Außenbereich zu gestalten, ohne darüber nachzudenken, was du wirklich damit anfangen willst. Welche Funktionen soll er erfüllen? Was soll dieser Raum für dich tun? Für dich natürlich aber auch für deine Mitbewohner. Welche Zonen sollen da entstehen? Ja, ich kann dich schon hören. Deine Terrasse ist doch nicht sooo groß. Aber nein, die Größe spielt da (fast) keine Rolle 😉 Denn je kleiner der Raum ist, desto wichtiger ist es, ihn in Zonen aufzuteilen, die schließlich in ein Gesamtkonzept aufgehen.
Fehler Nummer 2: sich (nur) von schönen Fotos inspirieren lassen
Ja, dir läuft das Wasser in den Mund zusammen, wenn du diese schönen Fotos auf Pinterest, Instagram oder in Zeitschriften und Fernsehsendungen siehst. Mir geht es genauso! Du hast deinen Traumgarten gesehen, und genau den willst du. Und sonst nichts! Das ist wohl die Macht der Bilder…
Aber es ist wohl klar, es wird immer mehr davon gesprochen… Das ist zu einem Problem in den sozialen Medien geworden. Diese Bilder entsprechen nicht der Realität. Aber man wird noch träumen dürfen, oder etwa nicht? Im Prinzip ja, aber du solltest jedoch folgendes im Hinterkopf behalten:
- Diese Fotos werden oft retuschiert oder aus dem richtigen Blickwinkel aufgenommen. Da kommen die Mängel gar nicht aufs Bild.
- Sie zeigen den Garten von seiner schönsten Seite. In der Regel im Frühjahr oder Hochsommer, wenn die Pflanzen ihren Höhepunkt erreicht haben.
- Die Fotos suggerieren, dass der Außenraum, den du siehst, schon immer so war oder immer so sein wird (und das womöglich ohne jeglichen Aufwand…). Ein begrünter Raum erfordert jedoch regelmäßige und für manche sogar kontinuierliche Pflege…
- Die klimatischen Bedingungen, der Boden und die Lage deines Außenbereichs haben vielleicht nichts mit denjenigen auf dem Bild gemeinsam.
- Inspiration ist gut, aber wie du jetzt vielleicht verstehst, kann die Festlegung auf ein bestimmtes Bild zu Enttäuschungen führen. Dein Außenraum wird NIE genau so aussehen wie auf dem Bild.
Fehler Nummer 3: die falschen Pflanzen auswählen
Der dritte Fehler ist die direkte Konsequenz der beiden vorherigen. Ich habe es ja bereits erwähnt…Mal verliebt man sich in eine Pflanze… Mal versucht man, das was so schön auf dem Foto aussieht, nachzumachen… Aber wenn man nicht gerade viel Glück hat, klappt das selten.
Die Auswahl der Pflanzen ist meiner Meinung nach der schwierigste Teil in der Außengestaltung. Stelle dir jedoch die richtigen Fragen, und du bist auf dem richtigen Weg:
Sind die Pflanzen, die du siehst, für die Bedingungen in deinem Außenbereich geeignet? Sind sie wirklich miteinander kombinierbar? Sind Größe, Form und Farben der Pflanzen an deine Bedürfnisse und Situation angepasst? Und schließlich: Wie viel Pflege und Fachwissen brauchen sie, um zu gedeihen?
Fehler Nummer 4: den Pflegeaufwand unterschätzen
Dies führt uns direkt zu Fehler Nr. 4. Dieser besteht darin, sich bei der Gestaltung keine Gedanken über den Pflegeaufwand zu machen. Gehe davon aus, dass es immer mehr Arbeit bedeutet, als du denkst. So kannst du nicht enttäuscht sein…
Ich will dich nicht entmutigen, aber bleibe bitte realistisch. Ich spreche nicht einmal von diesen modernen Gärten mit ihren makellosen Beeten oder Formgehölzen… Lasse dich auch nicht von der scheinbaren Natürlichkeit des „Cottage Garden“ täuschen, in dem alles sorgfältig inszeniert ist…
Ein schlecht gepflegter Garten ist weder schön noch befriedigend. Aber du kannst dich das Leben leichter machen. Einerseits, wenn du einen Stil und eine Gestaltung wählst, die Fehler „verzeihen“, stehst du nicht unter ständigem Druck. Andererseits erspart dir die Wahl der richtigen Pflanzen eine Menge Ärger und Unannehmlichkeiten.
Fehler Nummer 5: deine Außengestaltung entspricht nicht deinen Bedürfnissen
Mit Fehler Nummer 5 schließt sich der Kreis. Der erste Fehler war das Fehlen eines Konzepts. Und um das richtige Konzept zu finden, muss man sich die richtigen Fragen stellen. Oft werden wir zuerst von einem bestimmten Stil, vielleicht von bestimmten Pflanzen (Rosen, Blumen, einen Gemüsegarten…) oder sogar von einer Deko oder einem Möbelstück angetan. Es ist das berühmte Bild, das wir im Kopf haben… Das mag enttäuschend sein, aber um ehrlich zu sein, ist das die letzte Frage, die man sich stellen sollte.
Wenn dein Projekt schon weiter ausgereift ist, bist du vielleicht schon ein wenig weiter. Du hast dich über die Funktionen Gedanken gemacht, d. h. über die Aktivitäten, die du in deinem Außenbereich ausüben willst: Entspannung, Spiel, Sport, Gartenarbeit usw. Und wenn du eine Vorauswahl treffen und Prioritäten setzen kannst, bist du auf dem richtigen Weg.
Aber das wahre Geheimnis für eine Außengestaltung, die dich lange glücklich macht, liegt woanders. Es geht darum, deine wahren Bedürfnisse zu berücksichtigen. Wie möchtest du wirklich wohnen? Was sind die Bedürfnisse deines Partners, deiner Familie? Welche Bedürfnisse habt ihr jetzt und in Zukunft?
Unter diesen Bedürfnissen gibt es einige, die wir alle teilen, wenn auch in unterschiedlichem Maße. Zum Beispiel das Bedürfnis nach Schutz und Privatsphäre, das Bedürfnis, die eigene Persönlichkeit zum Ausdruck zu bringen, die Sinne zu aktivieren, Energie zu tanken und sich auszuruhen, das Bedürfnis, mit den Menschen um uns herum zu teilen und zu interagieren. Schließlich sind es diese Bedürfnisse, wie sie von der Wohnpsychologie beschrieben werden, die für eine gelungene Gestaltung erfüllt werden müssen.
Hast du schon einmal einen (oder mehrere) dieser Fehler gemacht? Ich für meinen Teil habe sie schon alle durchgemacht 😉 Kennst du vielleicht andere? Ich bin gespannt auf deine Kommentare zu diesem Thema.
Großes Bild: Ryan Cheng auf Unsplash
Vielen Dank für die Tipps!
Es lohnt sich das Thema vorher etwas näher zu durchdenken.
Auf viele weitere informative Beiträge!
Grüne Grüße
KK
Ja, man kann sich viel Zeit und Mühe dadurch ersparen. Und das Ergebnis passt einfach viel besser zu einem.