In diesem Artikel möchte ich über ein Thema schreiben, das mich derzeit sehr am Herzen liegt, nämlich über Räume, die funktionieren. Und insbesondere, weil es natürlich das Thema dieses Blogs ist, werde ich näher erläutern, was ein Gartenraum, der funktioniert, ist. Wenn sich die Gartensaison dem Ende zuneigt oder die neue Saison noch nicht begonnen hat, ist es für viele an der Zeit, Bilanz zu ziehen. Man sieht sich ein wenig um. Man denkt zurück und stellt sich Fragen darüber, wie man den Raum nutzt, der uns zur Verfügung steht.
Auch wenn ich mich hier auf das konzentriere, was ich „Gartenräume“ nenne, lassen sich diese Überlegungen zweifellos auch auf andere Räume übertragen. Das kann eine Wohnung, ein Haus oder auch eine Straße, ein Viertel oder eine Stadt sein. In der Tat ist das menschliche Bedürfnis, sich einen Raum anzueignen, der unseren Bedürfnissen und unserem Geschmack entspricht (und damit meine ich nicht nur unsere momentanen Wünsche), ja, den Raum um uns herum zu gestalten, universell.
Das Problem mit den Gartenräumen
Was ist ein Gartenraum?
Du fragst dich vielleicht immer noch, worauf ich hier hinauswill und was ich mit „einem Gartenraum, der funktioniert“ meine. Ich werde also versuchen, es zu erklären. Fangen wir also damit an, den Begriff „Gartenraum“ zu definieren. Was ich einen „Gartenraum“ nenne, ist für mich ein Raum:
- der streng genommen kein Garten im klassischen Sinne ist (anders als z.B. ein Garten, der an ein Haus am Land angrenzt). Es handelt sich vielmehr um einen Raum im Freien (zumindest teilweise), der in einen Garten umgewandelt oder als Garten genutzt wird. Darunter verstehe ich zum Beispiel Balkone, Loggien oder Terrassen.
- Es kann aber auch eine Freifläche im Erdgeschoss in einer städtischen Umgebung sein, wie z. B. ein Innenhof oder ein Patio.
Allen gemeinsam ist eine relativ geringe Größe. Darüber hinaus unterliegen sie besonderen Bedingungen und Zwängen klimatischer, statischer, rechtlicher, architektonischer Natur, usw. Oft ist es nicht möglich, direkt in der Erde zu gärtnern. In solchen Fällen muss man auf Kisten und Töpfe zurückgreifen. Dies erfordert spezielle Techniken und Know-How.
Zudem sind ein Balkon, eine Terrasse oder ein Innenhof für mich Übergangsräume, „Grenz“-Räume zwischen Innen und Außen. Sie gehören nicht ganz zur Wohnung dazu, richtig im Freien sind sie aber auch nicht. Sie sind einfach eine Mischung aus beidem.
Ein weiterer gemeinsamer Punkt ist zweifellos der starke Wunsch ihrer Besitzer oder Benutzer, sie optimal zu nutzen. In städtischen Gebieten, in denen „echte“ Gärten rar sind, projizieren die Bewohner Sehnsüchte und Träume auf diese Räume, die leider in der Realität und trotz aller Bemühungen oft enttäuscht werden. Lasst uns daher versuchen, das Problem genauer zu analysieren.
Wie ich meinen Gartenraum „bearbeitet“ habe
Ich weiß, wovon ich spreche, ich mache diese Erfahrung selbst auf meinem Balkongarten. Zum Glück ist das Ergebnis, nachdem ich viel Hirnschmalz, aber auch viel Arbeit investiert hat, gar nicht so schlecht. In den letzten Jahren habe ich viel experimentiert. Vielleicht hast du sogar meine Challenge verfolgt und das Ergebnis hier gesehen. Ich habe neue Pflanzen angebaut, manchmal erfolgreich, manchmal weniger. Ich habe mich über neue Blumen zu jeder Jahreszeit, geschmackiges Obst und Gemüse, verschiedene Kräuter und das Summen von Bienen und Hummeln gefreut.
Wie alle Gärtner (und natürlich auch Balkongärtner) habe ich mit Problemen wie Schädlinge, Hitze, Trockenheit oder Pflanzen, die nicht so wachsen, wie man es sich wünscht, zu kämpfen. Aber all dies ist sekundär und gehört zur Gartenerfahrung dazu. Schließlich fasziniert uns die Natur gerade deshalb, weil nicht immer alles nach Plan läuft. Dies ist vielleicht ein grundlegender Unterschied zu anderen Bereichen des Hauses. Ein Gartenraum hat immer ein Eigenleben.
Aber das ist noch nicht alles. Ich habe mehrere Versuche zur Umgestaltung (oder besser gesagt Neuanordnung) unternommen, wie ich es in diesem Artikel erwähnt habe. Ich habe ein Farbschema gewählt, habe dekoriert, geputzt, aufgeräumt… Kurzum, ich habe alles getan, damit mein Balkongarten ein „Erfolg“ wird, nicht wahr? Habe ich nun einen Gartenraum, der funktioniert?
Warum funktioniert mein Balkongarten nicht?
Und doch, ein paar Wochen nach all diesen Aktivitäten, muss ich feststellen, dass mein Balkongarten nicht funktioniert.
Damit du besser verstehst, was ich meine, lasse mich erklären, was ein funktionierender Balkongarten für mich bedeutet. Für mich ist ein Raum, der funktioniert, ein Ort, an dem man sich einfach wohlfühlt. Und ein untrügliches Zeichen dafür ist, wie oft man diesen Ort besucht oder wie lang man dortbleibt. Es ist ein Ort, an dem man sich gerne aufhält und mit seiner Familie oder, wenn es der Platz zulässt, mit Freunden zusammen ist. Es kann auch ein Ort sein, an dem man das Gefühl hat, seine Batterien wieder aufladen zu können oder an dem man sich geborgen fühlt.
Stelle dich diese einfache Frage: In welchem Raum deines Zuhauses verbringst du am meisten Zeit, allein oder mit deinen Liebsten? Das kann das Wohnzimmer sein, der Raum, von dem man oft denkt, er sei prädestiniert für Entspannung oder Geselligkeit. Aber oft ist es eher das Esszimmer oder sogar die Küche, wenn du offen darüber nachdenkst. Es hängt natürlich von deinem Geschmack und deine Vorlieben ab. Aber du weißt, was ich meine. Was macht diesen einen Raum zu deinem Lieblingsplatz?
Auf der anderen Seite ist ein Ort, in dem man nur vorbeigeht oder Dinge aufbewahrt, mit denen man sonst nichts anzufangen weiß, kein funktionierender Raum (es sei denn, es ist eine Besenkammer…).
Ideen für einen Gartenraum, der funktioniert
Wenn du also, wie ich, deinen Gartenraum zurückerobern willst, ihn zu einem Raum zum Leben machen willst, ist es klar, dass du einen anderen Zugang brauchst. Ein wenig umdekorieren, hier und da eine Pflanze hinzufügen kann sicherlich ein wenig helfen, aber damit packst du das Problem nicht an der Wurzel.
Wie wir oben gesehen haben, ist ein Gartenraum ein hybrider Raum, zwischen Innen und Außen. Neben Garten und Pflanzen interessiere ich mich aber auch für Innenarchitektur und bin schon öfters auf diese Gestaltungsprinzipien gestoßen. Ein funktionierendes Zuhause ist ein Haus / eine Wohnung, das folgendes kombiniert:
- die Funktion
- den Komfort
- und die Ästhetik
Diese Prinzipien gelten sicherlich auch für einen Gartenraum. Aber Achtung, damit der Raum funktioniert, müssen die 3 Bedingungen erfüllt sein, und zwar in dieser Reihenfolge! Du kannst deinen Balkon dekorieren und umdekorieren, aber wenn er nicht funktionell ist, wird er nicht funktionieren (klingt logisch, oder?).
Denke nur an all diese Fotos aus Zeitschriften, auf Instagram oder Pinterest. Dort findest du viele Traumterrassen oder -balkone. Aber hast du schon einmal darüber nachgedacht: Wie oft hast du Menschen, echte Menschen, auf diesen Fotos gesehen? Kinder, ein Hund, eine Katze? Brotkrümel, verschüttete Erde, Laub? Oder unaufgeräumtes Spielzeug, Wäsche? Kurz gesagt, das echte Leben!
Wie gestalte ich einen Gartenraum, der funktioniert?
Die Funktion
Wie der Name schon sagt, ist ein funktioneller Raum die Basis für einen Raum, der funktioniert. So weit, so gut. Das setzt natürlich voraus, dass du eine klare Antwort auf diese Frage gefunden hast: Welche Funktion(en) soll mein Gartenraum haben? An dieser Stelle werden die Dinge schon ein wenig komplizierter.
Wenn man nur einen kleinen Raum hat, auf den man all seine Wünsche projiziert, ist es nicht einfach, sich zu entscheiden. Befrage also deine Mitbewohner und versuche, die Anzahl der gewünschten Funktionen so weit wie möglich zu reduzieren. Ganz klar gilt: Je kleiner der Raum, desto kleiner die Anzahl. Bleibe realistisch, und halte dich an maximal 2 bis 3 Funktionen.
Sei unbarmherzig, es lohnt sich. Und denke ja nicht, dass Leute mit großen Gärten nicht vor dem gleichen Dilemma stehen. Je mehr Platz man hat, desto mehr Funktionen möchte man dort haben… Beim Gestalten geht es darum, Prioritäten zu setzen und Entscheidungen zu treffen.
Die Konsequenz dieser Entscheidungen ist, dass du in deinem Gartenraum die Möbel und Gegenstände hast, die du wirklich dort brauchst und nur diese. Alles andere muss verschwinden oder übersiedeln.
Zudem ist eine der conditio sine qua non eines funktionellen Raumes (und hier ist meine besondere Schwäche, oder besser gesagt, die meines Balkongartens), sich frei und ungehindert bewegen zu können. Ich habe da schon viel in die Richtung gemacht, aber es ist immer noch nicht genug. Wenn du dich verrenken musst, um alle Bereiche deines Balkons zu erreichen, werden diese Bereiche früher oder später vereinsamen.
Der Komfort
Wir haben gerade über Verrenkungen gesprochen, dies ist der perfekte Übergang zum nächsten Punkt. Wenn ich komfortabel sage, meine ich das auch im praktischen Sinn.
Damit es deutlicher wird, hier ein Beispiel. Nehmen wir an, du hast Gartenstühle, damit du zusammen mit deiner besten Freundin bequem auf deinem Balkon sitzen und einen Drink genießen kannst. Du solltest natürlich gemütlich sitzen können und dies für eine Weile. Auch aufstehen sollte wieder möglich sein… Aber was du auf jeden Fall dazu brauchst ist eine Abstellmöglichkeit in Reichweite, um dein Glas abzustellen, ohne aufstehen zu müssen. Ansonsten ist es einfach nicht komfortabel. Ähnlich verhält es sich, wenn du den Tisch von all dem Gartenzeug befreien musst, bevor du sie benutzen kannst… Auch hier spreche ich aus Erfahrung, ich habe genau dieses Problem. Wenn du also gärtnern möchtest, benötigst du einen Ort, an dem du deine Gartensachen unterbringen kannst.
Kurz gesagt, Komfort ist alles, was du brauchst, um die von dir gewählte(n) Funktion(en) praktisch und angenehm ausführen zu können, ohne dass, du dich dafür besonders anstrengen musst.
Die Ästhetik
Wenn du schon so weit bist, ist der schwierige Teil vorbei. Es ist der Teil der Gestaltung, der am meisten Spaß macht, auch wenn er nicht immer der einfachste ist. An Inspiration mangelt es auf jeden Fall nicht, und an dieser Stelle kannst du noch einmal einen Blick auf Instagram werfen.
Aber Vorsicht, man sollte den Moden und Trends nicht zu sehr (oder gar ausschließlich) verfallen. Es ist sicherlich einfacher, das zu finden, was wirklich und dauerhaft dem eigenen Geschmack entspricht, wenn man sich ein wenig mehr mit der Materie beschäftigt.
Eine gute Methode ist es, in deiner Wohnung (oder in der Wohnung anderer Leute, in einem Restaurant, an einem öffentlichen Ort oder sogar in der Natur…) zu beobachten und dir bewusst zu machen, was dir am besten gefällt. Es kann eine Farbe, ein bestimmtes Möbelstück oder ein Bild sein. Wenn du es kannst, fotografiere diese Details und erstelle eine Collage. Kannst du da vielleicht Gemeinsamkeiten entdecken?
Um deine Collage zu vervollständigen, und nur dafür, suchst du schließlich nach Fotos und Inspirationen im Internet und in Zeitschriften. So lange damit abzuwarten, hat zunächst den Vorteil, dass du dich nicht unter Druck setzt. Du wirst nicht sofort mit Idealen gestresst, die im „echten Leben“ völlig unrealistisch sind. Zweitens wird der Stil, den du definierst, wirklich dein eigener sein und nicht der von Frau oder Herrn so-und-so im Internet. Die Zufriedenheit wird größer, nachhaltiger und generell günstiger sein.
Mein neues Projekt
Mein Plan für die kommenden Wochen steht also fest. Ich werde meine Balkongarten-Analyse von Anfang an durchgehen. Mein Ziel: aus meinem Balkon einen Gartenraum, der funktioniert, zu machen.
All meine bisherigen Bemühungen sind natürlich nicht umsonst gewesen. Einige Elemente sind bereits vorhanden und ich fange nicht bei Null an. Meine Erfahrungen aus der Vergangenheit helfen mir dabei, herauszufinden, was funktioniert und was nicht, insbesondere bei der Auswahl meiner Pflanzen. Wie ich schon oft gesagt habe, bin ich kein Fan der „Tabula rasa“. Ich ziehe es vor, mit dem zu „arbeiten“, was bereits vorhanden ist.
Und du, hast du bereits einen Gartenraum, der funktioniert? Wenn ja, wie bist du bei der Gestaltung vorgegangen? Was war deine Methode? Und wenn nicht, hast du schon herausgefunden, was die Ursache ist? Willst du dich vielleicht dieser neuen Herausforderung mit mir stellen? Ich bin gespannt auf deine Antworten.
Ihr Blog ist sehr informativ. Danke, dass Sie ihn geteilt haben.
Vielen Dank, es freut mich, wenn ich helfen kann!