Warum ich sie ausgewählt habe?

Auf der Suche nach neuen Kombinationen für meinen Herbstbalkon habe ich wieder mal in meinen Lieblingsgartenbüchern geblättert. Dabei bin ich auf die Strauchveronika gestoßen. Zu dieser Jahreszeit ist die Pflanzenauswahl nicht mehr so groß und eine immergrüne Pflanze ist immer eine gute Idee, um einen etwas tristen Balkon zu beleben.

Es gibt sehr viele verschiedene Arten von Strauchveronikas und ich hatte mir im Vorfeld keine Meinung gebildet. Ich habe also einfach nach Lust und Laune eine ausgesucht und bin mit einem süßen grünen Kissen nach Hause gegangen 🙂

Porträt

Herkunft und Familie

Die Strauchveronika, auch nach der griechischen Göttin der Jugend „Hebe“ genannt (was auch ihr botanischer Name ist) gehört der Familie der Wegerichgewächse oder Plantaginaceae sowie zum Beispiel das Löwenmäulchen oder der Fingerhut. Sie stammt aus der Südhalbkugel, und zwar aus Neuseeland, Australien und Südamerika. Erst im 19. Jahrhundert wird sie nach Europa importiert.

Wie bereits erwähnt, ist die Strauchveronika eine vielseitige Pflanze, da es davon mehr als 140 Arten gibt, die sich in Größe und Aussehen zum Teil sehr stark unterscheiden. Es handelt sich dabei um eine hoch gezüchtete Pflanze, an der Gärtner jahrzehntelang gearbeitet haben. Auf der Suche nach schöneren, bunteren Blättern aber auch nach mehr Winterhärte wurden zahlreiche neue Varietäten entwickelt. Um einen Durchblick zu ermöglichen, unterscheidet man grundsätzlich zwischen kleinblättrigen und großblättrigen Sorten. Erstere blühen früher (ab Mai) und vertragen die Kälte besser. Auch gut zu wissen: manche Varietäten wie die „Emerald Green“ blühen nicht und werden somit ausschließlich wegen ihrem Blattschmuck kultiviert.

Klimatische Bedürfnisse und Nährstoffbedarf

Die Strauchveronika ist eine kälteempfindliche Pflanze, die Wärme braucht jedoch in Maßen. Keine Angst, es klingt komplizierter als es wirklich ist. Zuerst braucht sie, um sich gut zu entwickeln, einen hellen Standort, vor allem wenn sie panaschierte oder bunte Blätter hat. Dafür verträgt sie die prahle Mittagsonne nicht. Deshalb ist sie für den Halbschatten so wie geschaffen, vorausgesetzt die Sonne scheint dort ein paar Stunden am Tag. Ost- oder Westbalkone sind für sie ideal. Darüber hinaus mag sie keinen Wind und benötigt deshalb einen vor Wind und Regen geschützten Standort.

Was den Boden betrifft, zieht sie ein reichhaltiges, frisches und -ganz klar- gut drainiertes Substrat. Vergiss also die Drainageschicht in Deinem Topf nicht (Tonkugeln, Scherben von Terracotta-Töpfen, …).

Pflege

Das Wichtigste bei der Pflege der Strauchveronika, ist dass sie nie austrocknen darf, sie würde sich nur schwer davon erholen. Vor allem im Sommer braucht sie häufig, dafür aber mäßig Wasser. Sobald die Erde an der Oberfläche angetrocknet ist, solltest Du sie nochmals gießen. Um den Boden frisch zu halten und den Gießaufwand zu reduzieren, denke ans Mulchen, das wirkt oft Wunder. Du kannst auch gerne die Blätter mit Wasser besprühen, das erhöht die Luftfeuchtigkeit.

Um ihren Nährstoffbedarf abzudecken, ist es ratsam, in der Blütezeit dem Gießwasser jede zweite Woche etwas Flüssigdünger beizumengen.

Wenn Du das Gefühl hast, dass es ihr etwas zu eng wird, kannst Du sie zu Frühlingsbeginn umtopfen. Wähle bitte dafür einen Topf aus, der nur etwas größer ist als der Vorige. Wenn Du es möchtest, kannst Du sie gegen Frühlingsende (bevor die Blütenknospen sich bilden) oder auch im Herbst nach der Blüte etwas zurückschneiden. Somit kannst Du ihre schöne Form beibehalten.

Zum Schluss noch solltest Du sie regelmäßig ausputzen (das heißt, die verwelkten Blüten entfernen), denn das regt die Pflanze zu mehr Blüten an. Und wenn Du Dich in sie verliebst, und gar nicht genug davon bekommst, kannst Du sie ganz leicht nach der Blüte durch Stecklinge vermehren.

Die Strauchveronika im Winter

Wie bereits erwähnt ist unsere liebe Veronika trotz allen Bemühungen nicht sehr winterhart. Um den Winter in den kälteren Regionen zu überleben, braucht sie also etwas Winterschutz. Der große Vorteil eines „Container-Gartens“ ist hier natürlich, dass man die Töpfe und die Pflanzen beliebig – oder fast – bewegen kann. Für die Strauchveronika suchst Du also am besten einen hellen und frischen Standort mit Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad. Ein Wintergarten, ein helles Stiegenhaus oder eine Garage mit Fenstern sind ideal. Vergiss nicht, sie ab und zu zu gießen, und das war es!

Die Strauchveronika und ihre Feinde

Wenn Du ihre Bedürfnisse respektierst, ist die Strauchveronika eine pflegeleichte und robuste Pflanze. Allerdings ist sie nicht ganz immun gegen manche Schädlinge. Speziell Läuse und Spinnmilben können ihr das Leben schwer machen. Sei also besonders achtsam, wenn es im Sommer sehr warm ist, oder auch wenn das Winterquartier zu heiß und zu trocken ist. Auch zu feucht sollte sie nicht stehen, ansonsten droht die Graufäule. Kontrolliere regelmäßig, wie es ihr geht, damit Du im Falle der Fälle schnell reagieren kannst.

Die Strauchveronika auf dem Balkon

Die Strauchveronika ist der Star auf herbstlichen und sogar winterlichen Balkonen, wenn diese nicht zu kalt sind. Manche Varietäten blühen spät, wenn alle anderen bereits aufgehört haben. Mit ihren lila, rosa, blauen, roten oder weißen Blüten bringt sie noch einmal Leben auf die Herbstbalkone. Aber ich finde vor allem ihren schönen Blattschmuck besonders interessant. Deshalb wird sie auch oft mit Gräsern wie den Seggen kombiniert, aber auch gerne mit Zierkohl oder der Fetthenne, mit denen sie einen schönen Kontrast bildet.

Empfehlung: unbedingt (oder fast)

Auf sehr heißen, nach Süden orientierten Balkonen wird es der Strauchveronika wohl eher nicht gefallen. Aber auf allen anderen, vorausgesetzt sie sind hell genug, kannst Du ihr eine Chance geben. Ob Du eher Blüten oder Blätter magst, bleibt Dir überlassen. Es gibt sie in allen möglichen Varianten!

Wenn es der Name bereits verrät, sind die Zwergvarietäten besonders platzsparend, und sie sind auch noch etwas winterhärter. Für das gewisse graphische Etwas auf herbstlichen und winterlichen Balkonen ist die Strauchveronika sicher eine gute Wahl. Am richtigen Standort ist sie außerdem pflegeleicht.

Hast Du jetzt Lust bekommen, es mit der Strauchveronika zu versuchen? Ich bin schon gespannt. Solltest Du außerdem an diesem Artikel Gefallen gefunden haben, zögere nicht, ihn zu teilen.

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