Warum habe ich ihn ausgewählt?

Der Frühlingskrokus oder „crocus vernus“ ist die richtige Pflanze für all jene, die ihrer Zeit voraus sind, und immer an die nächste Saison denken. Denn auf die Idee, den Krokus auf meinem Balkon anzupflanzen, bin ich mitten im Sommer gekommen. Der Grund dafür: genau um diese Zeit flattern die Zwiebelpflanzen-Kataloge in die Posteingänge. Und das ist auch kein Zufall, da die Zwiebeln bereits im Herbst in die Erde müssen. Ein paar Monate später, als man sie beinahe vergessen hat, überraschen sie einen aus den Frühlingstöpfen und Balkonkästen.

Der Krokus ist eine kleine Pflanze (ca. 15cm) und gedeiht ohne Probleme im Topf. Zusammen mit Zwergiris und Balkan-Windröschen kommt er dann, um die Rückkehr des Frühlings mitzufeiern.

Porträt

Herkunft und Familie

Der Frühlingskrokus gehört der Familie der Schwertliliengewächse sowie die Iris oder die Gladiole, allesamt Zwiebelpflanzen. Es gibt mehr als 100 verschiedene Arten von Krokussen. Ein berühmtes Familienmitglied ist zum Beispiel der „crocus sativus“, der besser unter dem Namen
Safran“ bekannt ist. „Krokos“ auf Griechisch heißt sogar ganz einfach Safran. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen den Arten, die im Frühling blühen (wie unser „crocus vernus“) und denjenigen, die im Herbst blühen (wie der Safran eben).

In der Natur kommt der Krokus in den südlichen Hochplateaus Europas, in den Alpen, Pyrenäen, Balkan und Karpaten vor.

Ursprünglich sind die Blüten des Frühlingskrokus weiß, lila oder gelb. Inzwischen sind jedoch Hybriden in vielen verschiedenen, manchmal sogar panaschierten Farben zu haben. Charakteristisch für den Krokus ist ebenfalls der weiße, zentrale Streifen auf den Blättern (wie man es auf dem Bild erkennen kann, das ansonsten leider etwas unscharf geworden ist).  So kann man ihn sofort erkennen, wenn die ersten Blätterspitzen sich zeigen. Hier noch eine kleine Raffinesse der Natur: die Blätter sind am Ende spitz und hart. Somit kommen sie leichter durch die Schneedecke durch. Ist es nicht wunderbar?

Klimatische Ansprüche und Nährstoffbedarf

Wie viele andere Frühlingsblüher braucht der Krokus viel Sonne, wenn er sich von seiner besten Seite zeigen soll. Er kommt allerdings auch im Halbschatten ganz gut klar. Sollte er Sonnenlicht vermissen, wird er seine Blüten nicht vollständig öffnen. Nach dem langen Winter, durchaus verständlich!

Da der Krokus dem rauen Klima auf den Hochplateaus gewöhnt ist, ist er absolut winterhart. Er kommt also ganz gut ohne Winterschutz aus. Nur etwas windgeschützt hat er es gern. In der Natur findet man ihn auch oft am Fuß von Bäumen, die ihm am Anfang des Frühlings keinen Schatten machen werden. Ich habe ihn auch zum Beispiel zum Zwergpfirsichbaum dazu gesetzt.

Was die Ansprüche an den Boden betrifft, mag er eher leichte und humusreiche Böden, die auch noch gut drainiert sein sollten. Wie viele andere Zwiebelpflanzen braucht er zwar Feuchtigkeit im Frühjahr, danach in der Ruhezeit bekommt ihm das dafür gar nicht. Wenn die Erde zu feucht ist, neigen die Zwiebeln zur Fäule. Außer natürlich, wenn man sie ausgegraben hat.

Pflege

Der Frühlingskrokus ist mehrjährig, jedoch laubabwerfend, oder besser gesagt “laubeinziehend”. Insgesamt braucht er sehr wenig Pflege. Typisch Zwiebelpflanze ist die Abfolge von Wachstumsperiode und Ruheperiode, auch Dormanz genannt. Nach der Blüte trocknen die Blätter langsam aus, und ziehen sich bis zum nächsten Frühling in die Zwiebeln zurück.

Um die nächste Blütenpracht zu fördern, solltest Du die verwelkten Blüten abschneiden, bevor die Pflanze ihre Kräfte in die Samenbildung steckt. Auf dieser Art wird viel eher das Wachstum der Blätter angeregt. Erst nachdem die Blätter ausgetrocknet sind, solltest Du sie abschneiden. Somit hat der Frühlingkrokus gleich für die nächste Saison Energie getankt, und kann sich ausruhen.

Wenn alles gut geht, bildet der Krokus still und heimlich Tochterzwiebel unter der Erde, und vermehrt sich selbständig. Wenn Du ihn woanders einpflanzen möchtest, solltest Du die Zwiebeln dann ausgraben, wenn die Blätter ganz gelb sind, und eventuell teilen. Ansonsten kannst Du sie einfach in der Erde bis zur nächsten Saison belassen. Dafür habe ich mich dieses Jahr entschieden, und die Krokuszwiebeln werden zusammen mit den Zwergiris ihre Ruhezeit verbringen. Im Gegenteil zu diesen sollen die Krokusse jedes Jahr blühen. Der nächste Frühling wird spannend…

Wie bereits erwähnt braucht der Frühlingskrokus keine besondere Pflege. Außerdem ist er weder für Schädlinge noch für Krankheiten anfällig. Einzig Mäuse können an den Zwiebeln knabbern, aber das sollte auf dem Balkon eher kein Thema sein.

Der Frühlingskrokus auf dem Balkon

Eine pflegeleichtere Pflanze gibt es kaum, und Du wirst mit dem Frühlingskrokus keine Arbeit haben. Das Einzige, woran Du denken sollst, ist, ihn rechtzeitig in die Erde zu setzen. Damit er Zeit hat, vor dem Kälteeinbruch es sich in der Erde gemütlich machen, solltest Du ihn spätestens in Oktober einsetzen. Dafür machst Du einfach in einem Topf 5-8cm tiefe Löcher (doppelt so tief, wie die Knollen groß sind) und setzt die Zwiebel hinein. Danach brauchst Du nur noch ab und zu spärlich gießen und auf den Frühling warten (mehr hier).

Nur ein wenig Geduld, und der Krokus wird Dich ab Mitte Februar mit seinen weißen, gelben oder lilafarbenen Blüten bezaubern. Und sobald der Krokus blüht, kann der Frühling nicht mehr weit sein.

Gute und schlechte Nachbarn

Sehr schön wirkt der Krokus in Gruppen. Aber auch zusammen mit anderen Zwiebelpflanzen wie Schneeglöckchen, Zwergiris, Tulpen und Balkan-Windröschen passt er ganz gut. Alle haben ähnliche Bedürfnisse und Verhaltensweisen, was die Pflege besonders einfach macht. Er wird manchmal auch mit Vergissmeinnicht und Lungenkraut kombiniert, allerdings mögen beide eher frische Böden.  Auf Balkonen, die im Sommer heiß werden, ist es ziemlich schwierig (das Vergissmeinnicht hat es auf meinem Balkon nie geschafft…) Vielleicht kennt ihr diese oder andere Kombinationen?

Auch gut zu wissen, wenn ihr Kleinkinder und Haustiere habt: der Krokus ist zwar nicht richtig giftig, jedoch leicht toxisch. Er kann Bauchschmerzen verursachen. Sein Verwandter, der Safran, ist im Übrigen, wie viele andere Kräuter und Gewürze, wenn sie in großen Mengen verzehrt werden, auch toxisch (ab einer Dosis von 10g).   

Empfehlung: unbedingt

Meiner Meinung nach ist der Frühlingskrokus eine der einfachsten Pflanzen, denen ich bisher auf meinem Balkon begegnet bin. Er braucht fast keine Pflege, bleibt klein und ist richtig hübsch anzusehen. Nur wenn Dein Balkon komplett schattig ist, wird es ihm wohl nicht gefallen. Auf allen anderen Balkonen wird er jedes Jahr ohne Mühe den Frühling ankündigen.

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